Schöne Arbeit

Rumpf, Deck, Aufbau, Luken und Fenster Holz, Kunststoff, Metall

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Schöne Arbeit

Beitrag von Segelsetzer » Donnerstag 23. Juli 2009, 17:00

Liebe Grüße ans Forum,

seit Juni sind meine Freundin und ich endlich ganz glückliche Besitzer einer, wie ich denke, günstig erworbenen Vindö 40, Bj. ´73. Noch sieht sie zwar aus wie ein zerzauster kleiner Vogel und ruft lautstark nach sehr viel Arbeit, aber wir haben auch große Lust, uns die Schöne so richtig vorzunehmen. Das heist, wenn Sie denn erst einmal in unserer Heimat (Hamburg) angekommen ist.
Ein großer Posten wird wohl das Deck werden: Neues Teakdeck ist in Eigenarbeit geplant. Hat da jemand Erfahrung bezügl. Kosten, gutes Material, klassische Probleme etc? Reichen 8mm Stärke? Uns schwebt schon eher ein klassisches Stabdeck als eine Kunstoff- oder Plattenkonstruktionen vor.

Grüße
Claus

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Beitrag von vindoede » Freitag 24. Juli 2009, 11:25

Moin Claus,

na also - nachdem Du seit März nicht mehr reagiert hast, hatte ich schon vermutet: Der hat gekniffen.
Aber nun - Herzlichen Glückwunsch zum neuen Schiff.

Tja, das Teakdeck - das ist ein unerschöpfliches Thema.

Baujahr 73 ? Da wird wohl ein Balsa-Sandwichdeck unter dem Teak sein.
Zunächst musst Du mal herausfinden ob das Deck (Balsalage) trocken ist.
Dann musst Du herausfinden ob die Stärke der Teakstäbe noch zum überarbeiten ausreicht. 8mm reicht durchaus wenn man nicht mehr verschraubt sondern verklebt.

Zeig doch mal ein paar Bilder oder lass Dich mal sehen mit dem Schiff. Dann kann man sicher mehr zu den Reparaturmöglichkeiten sagen.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von Segelsetzer » Sonntag 26. Juli 2009, 01:06

Hallo Heinrich,
dank Dir für den netten Beitrag. Tja, wir hoffen, das der Balsa-Kern in Ordnung ist. Er macht jedoch, wie das gesamte Deck (vom Teak abgesehen) aber einen sehr festen und unnachgiebigen Eindruck. Wir konnten keine Stellen entdecken, an denen das Deck unter meinen 86 kg bedeutend nachgibt. Aber wie schon erwähnt, das alte Teak ist fertig und muss runter. Ich bilde mir ja bisher ein, das ich durch meine frühere Lehre und Tätigkeit als Tischler in der Lage bin, mir ein neues Deck zu legen und so die Kosten (hab noch keine Idee in welcher Höhe die liegen könnten) in Grenzen zu halten.
Auch der Aufbau braucht viel Arbeit. Aber zunächst haben wir gut zu tun, die kleine nach Hamburg zu bekommen. Momentan liegt sie noch in Volos, Griechenland. Im August starten wir mit dem ersten Abschnitt auf den Wasserweg gen Norden. Nächstes Jahr haben wir etwas mehr Zeit und hoffen, sie über Frankreich bis nach Hamburg zu bekommen. Bis dahin muss sie noch im jetzigen Zustand durchhalten. Aber sie hat ein starkes Herz. Alles funktioniert prima und Segeln tut sie schon jetzt herrlich. Auf ins Abenteuer!
Grüße
Claus

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Beitrag von Jogi » Sonntag 26. Juli 2009, 20:22

Moin Claus,

ich habe ja 1995/96 mein Teakdeck selbst erneuert und im Jahr darauf die Kajütdächer, dafür habe ich mir damals Furnierreste besorgt. Kennst du als gelernter Tischler?
Für alle anderen:Es sind die restlichen verbleibenden Kernstücke eines Baumes , die beim Messer-Furnier übrig bleiben. Diese sind ca 18mm dick, dh. allemal dich genug für unsere Anwendung und zudem noch mit stehenden Ringen!
Dieses Teak habe ich damals in HH-Wilhelmsburg in grösseren Mengen recht günstig erhalten. Dabei ist sicher auch teilweise etwas Ausschuss, aber insgesamt hat es sich gerechnet. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob heute noch Teak gemessert wird und die Reste verkauft werden?
Jogi

SY Lille Ø Vindö 50SL
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Beitrag von Segelsetzer » Mittwoch 2. September 2009, 23:17

Liebe Grüße nach Flensburg!
Einige Wochen sind vergangen und wir sind nach 2 Wochen Ägäis mit unserer kleinen Schönen um einige Erkenntnisse reicher geworden. Ärger mit der alten Werft in Volos, erste Sturmerfahrungen und noch so Einiges haben uns die Schwachstellen am Schiff verdeutlicht. Nun wird erst einmal das komplette laufende Gut erneuert, den Motor bzw. seine Wasserpumpe werde ich mir, nachdem er uns im Sturm überhitzt vorübergehend verlassen hat, gründlich vornehmen.
Wir haben um Längen nicht die Strecke geschafft, die wir uns vorgenommen haben. Aber wir haben die Zeit genutzt Altlasten des Vorbesitzers zu beseitigen: Eine Unmenge rostiger Schrauben, altes Zeugs, welches wohl mal als Ersatzteil herhalten sollte, Hölzer und noch so vieles mehr (insgesamt 5 Müllsäcke) haben das Boot verlassen. Wie viel Platz auf einmal auf unserer kleinen ist! Zudem haben wir das Holz im Inneren einer ersten gründlichen Reinigung und Pflege unterzogen, und schon siehts alle snur noch halb so schlimm aus. Zumindest innen.
Ich hoffe im Oktober noch einmal für eine Woche zu ihr zu fliegen und das Ein oder Andere für das nächste Jahr vorbereiten/reparieren zu können. Dann stechen wir wieder unerschrocken in See. Leider erst dann!
Wir werden weiter berichten. Mit Fotos klappt es dann hoffentlich auch bald mal (Trau mich noch nicht so recht, den zerzausten Vogel zur Schau zu stellen!)
Beste Grüße
Claus

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