Ruder vergrößern

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Bernd
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Ruder vergrößern

Beitrag von Bernd » Dienstag 8. Dezember 2009, 18:22

Hallo Leute,
ich habe mein Ruder (V40) gerade draußen und denke darüber nach, es zu vergrößern, um die Manövrierfähigkeit im Hafen zu verbessern und vor dem Wind weniger Arbeit zu haben. Hat jemand damit schon einmal Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße
Bernd

Vindö30BSee
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Beitrag von Vindö30BSee » Dienstag 8. Dezember 2009, 21:00

Wäre es da nicht besser über ein Bugstrahlruder nachzudenken, als über eine Veränderung der Schiffscharakteristik?

Nur eine Überlegung...

vindoede
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Beitrag von vindoede » Mittwoch 9. Dezember 2009, 10:11

Ich bezweifle, daß man mit der Vergrösserung eine nenneswerte Verbesserung erzielt.

Um die Manövrierfähigkeit im Hafen zu verbessern müsste man das Ruderblatt schon erheblich vergrössern.
Durch die Unterbringung des s.g. Schraubenbrunnens im Ruderblatt schwenkt auch bei einer Vergrösserung des Blattes der wesentliche Teil aus der direkten Anströmung der Schraube und die Wirkung wird nicht erheblich verbessert.

Am Wind bezahlt man die grössere Fläche mit einem höheren Ruderdruck.
Dieser belastet die Komponenten der Ruderanlage erheblich.
Das für einen Langkieler typische gieren auf raumen Kursen ist damit auch nicht unbedingt in den Griff zu kriegen. (Mehr Ruderwirkung = mehr Gieren)

Um Das zuverlässig in den Griff zu kriegen muss man die Kielform ändern und das Ruder muss frei stehen - man muss ein anderes Schiff konstruieren.

Ich gehe mal davon aus, daßdie Kurbelei vorm Wind durch eine Vergrösserung des Ruderblattes nicht weniger wird.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Jogi
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Beitrag von Jogi » Donnerstag 10. Dezember 2009, 21:09

Moin Bernd,
um die Manövrierfähigkeit im Hafen zu verbessern ist es sicher eine gute bzw die beste Wahl sich Gedanken um den Einbau eines Bustrahlruders zu machen.
(Eigene Erfahrung mit V50) :daumen:
Frag doch mal ( Jens Commentz hier im Forum) der hat das mit dem BSR mit der V40 hinter sich.
Jogi

SY Lille Ø Vindö 50SL
______/)______/)_____

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Boerner
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Beitrag von Boerner » Samstag 12. Dezember 2009, 22:33

Ahoi,

nach zugegeben sehr harten Belastungen in den vergangenen 30 Monaten haben das Ruderblatt und der Quadrant Spiel auf der Achse und die Lager des Rades sind ausgeschlagen. Daher würde ich keines Falls die Belastung durch Vergrößern des Ruderblatts erhöhen.

Weiß jemand, wie das Blatt auf der Achse befestigt ist, das heißt, wie man dieses Spiel beseitigen kann? Wenn hier ertwas bricht, hilft ja auch keine Notpinne.

In diesem Sinne Mast- und Ruderbruch
Boerner

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Beitrag von harald » Sonntag 13. Dezember 2009, 15:03

Haben zwar bei der 30er nur die direkte Verbindung zur Pinne - aber das Problem mit dem Spiel kenne ich. Wurde auch schon an anderer Stelle beschrieben. So unterschiedlich ist der Aufbau der Achse und des Blattes wohl nicht in der Vindö Familie.
Jedenfalls ist die Ruder Welle konisch in dem Bereich wo sie in das Ruderblatt eingeführt wird. In der Welle und in der Aufnahme am Ruderblatt sind Nuten für einen Nutenstein. Wenn sich das Blatt auf der Welle verdreht bedeutet dass das der Konus nicht richtig eingespannt ist, bei Fr. Bö hatte die Werft einfach mal eine Unterlegscheibe vergessen - da konnte gar nicht der Konus fest gezogen werden. Der Drehmoment wurde durch den Nutenstein übertragen - nicht schön und sicher nicht dauerhaft. Die Konstruktion ist auf Momentübertragung durch Kraftschluss ausgelegt - der Nutenstein dient nur zur Fixierung.
Also einfach mal sehen ob das Gewinde noch aus der Bohrung am Ruderblatt herausragt wenn die Befestigungsmutter abgenommen ist.

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Beitrag von Wilko Schoormans » Sonntag 13. Dezember 2009, 17:56

Bei meiner 30er war die Ruderachse in das Ruderblatt mit 2 dürftigen ca.20 cm langen angeschweißten Nirostiften 90 Grad zur Ruderachse einlaminiert,die auch prompt bei einer Grundberührung in der Schlei gebrochen sind.
Das Ruder wurde gezogen,aufgeschnitten und mit einer verstärkten Konstruktion wieder geschlossen.Gruß Wilko

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Hans Werner
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Beitrag von Hans Werner » Sonntag 13. Dezember 2009, 22:39

Hallo Freunde,
da das Thema Ruderanlage viele betrifft, kann eventuell mein Fall von 2004 dazu beitragen, wie wir Schäden beheben können. Im Winterlager wurde die Ruderwelle ausgebaut. Ging eigentlich recht gut. Dabei konnten wir dann auch gleich den Grund erkennen. Wer auch immer, seine Finger im Spiel gehabt hatte, der hat folgenden Fehler gemacht

Passfeder 1 hatte Spiel ( seitlich ) darauf hin wurde eine Niroschraube rechteckig „ passend „ gefeilt und in die Nut ebenfalls nachgedrückt. Ergebnis, das Spiel der Ruderwelle war fürs erste vielleicht behoben. Dass beim Eindrücken der Niroschraube, die Ruderwelle zurück gedrückt wurde und sich aus der konisch verlaufenden Buchse „befreite“ das wurde nicht bemerkt. Mit der Folge die Ruderwelle hatte bald wieder Spiel.

Reparatur:
Die Ruderwelle wird am Konus ca. um 5mm gekürzt bis auf die Gewindestärke. Damit wird der Gewindegang verlängert. Die Mutter bekommt eine höhere Zugkraft und zieht die Ruderwelle fest in die Buchse. Logo neue Passfeder war natürlich auch erforderlich. Diese Reparatur hat bis heute gut gehalten.
Bild
(habe das Bild neu hochgeladen, jetzt mit allen Erklärungen. Gruß Karin)
Bild
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Beitrag von Hans Werner » Montag 14. Dezember 2009, 16:59

Es fehlen einige Nr. zu den Pfeilen.

Hier die Zuweisung

1.Ruderwelle hellblau
2.Kammer gelb
3.Passfeder rot
4.Unterlegscheibe schwarz
5.Mutter schwarz
6.Ers.Niro Schraube blau
7.Spiel grün


:wallbash: Zeichnung in der Mitte zeigt deutlich wie die "Niro Schraube" die Welle aus der Führung nach oben gedrückt hatte.
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