jährlich Lackieren?
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Hallo Feenstaub (warum eigentlich Feenstaub und nicht Mahagonistaub?).
wie oben schon teilweise gesagt - hier auch noch meine Erfahrung:
1. Grundsätzlich jedes Jahr einmal Lackieren - am besten im Herbst, dann hat der Lack bis zum Frühjahr genug Zeit zum Durchzuhärten.
2. Ausnahme: Wettergeschütze Stellen, wie z.B. im Cockpit bei Kuchenbuden-Verwendung (alle 2-3 Jahre).
3. Alle Beschläge im zu lackierenden Bereich entfernen. Der halbe Tag Arbeit lohnt sich, da es dann immer aussieht wie gerade aus der Werft und man sieht eventuelle Problemstellen unter den Teilen. Und das Abkleben kostet auch Zeit....
3. Ich schleife trocken an. Mit einer kleinen Festo und 220er Papier (rechteckig - kein "Bügeleisen"). Dies erfordert etwas Training, weil man schnell in den nächsten Lackschichten ist, anstelle nur Anzuschleifen. Aber der Untergrund ist dann immer Plan: Nasen vom Vorjahr oder andere Störungen sind 100 % plan.
4. Erste Schicht ist Wilckens Yachtlack klar (MAX BAHR) mit 10 % Beize. Zweite Schicht ist Epifanes Klarlack plus 0-5 % MPA je nach Temperatur (5-12 ° C). Nach der ersten Schicht mit 400er oder 320er Papier nur "überwischen" um Unebenheiten zu entfernen.
Der Lack solte, zumindest bei angefangenen Gebinden, vor der Verwendung noch mal gefiltert werden.
Warum die beiden Lacktypen: Epifanes erzeugt einen unerreichbaren Glanz. Wie Klavierlack. Ist aber etwas kapriziös bei der Verarbeitung (kleine Luftblasen, neigt zur partiellen Verdickung bei angefangenen Dosen). Dann habe ich festgestellt, daß bei Chargen, die älter als ein Jahr sind, sich auf eben Flächen (Umrandung Teakdeck auf der Kajüte) nach 3-6 Monaten spinnennetzartige feine Risse/Muster auftreten. Also auf die Loskennziffer beim Kauf achten und nur "frische" Ware kaufen.
Der Wilckens Lack ist etwas dicker und kann darum etwas mehr Beize aufnehmen. Insgesamt kommt er mir "geduldiger" vor. Eine geöffnete Dose ist auch nach 2 Monaten noch ok. Man kann einen guten Glanz, ähnlich Epifanes erreichen indem er mit MPA (3-8%) verdünnt wird - aber eben nur fast.....
Verarbeitungstemperatur: Am besten zwischen 5 und 12 ° C. Je höher die Temperatur umso schwerer tun sich die Lacke, sich vor demTrocknen sich noch glatt zu ziehen. Die Pinselstriche bleiben mit zu nehmender Temperatur mehr erhalten. Mit Verdünnung kann man dem etwas entgegen wirken.
Verdünnung: Kein Terpentin(ersatz) oder EPIfanes-Verdünner. Nur 1-K von Yachline oder MPA.
Gruß von Mats
wie oben schon teilweise gesagt - hier auch noch meine Erfahrung:
1. Grundsätzlich jedes Jahr einmal Lackieren - am besten im Herbst, dann hat der Lack bis zum Frühjahr genug Zeit zum Durchzuhärten.
2. Ausnahme: Wettergeschütze Stellen, wie z.B. im Cockpit bei Kuchenbuden-Verwendung (alle 2-3 Jahre).
3. Alle Beschläge im zu lackierenden Bereich entfernen. Der halbe Tag Arbeit lohnt sich, da es dann immer aussieht wie gerade aus der Werft und man sieht eventuelle Problemstellen unter den Teilen. Und das Abkleben kostet auch Zeit....
3. Ich schleife trocken an. Mit einer kleinen Festo und 220er Papier (rechteckig - kein "Bügeleisen"). Dies erfordert etwas Training, weil man schnell in den nächsten Lackschichten ist, anstelle nur Anzuschleifen. Aber der Untergrund ist dann immer Plan: Nasen vom Vorjahr oder andere Störungen sind 100 % plan.
4. Erste Schicht ist Wilckens Yachtlack klar (MAX BAHR) mit 10 % Beize. Zweite Schicht ist Epifanes Klarlack plus 0-5 % MPA je nach Temperatur (5-12 ° C). Nach der ersten Schicht mit 400er oder 320er Papier nur "überwischen" um Unebenheiten zu entfernen.
Der Lack solte, zumindest bei angefangenen Gebinden, vor der Verwendung noch mal gefiltert werden.
Warum die beiden Lacktypen: Epifanes erzeugt einen unerreichbaren Glanz. Wie Klavierlack. Ist aber etwas kapriziös bei der Verarbeitung (kleine Luftblasen, neigt zur partiellen Verdickung bei angefangenen Dosen). Dann habe ich festgestellt, daß bei Chargen, die älter als ein Jahr sind, sich auf eben Flächen (Umrandung Teakdeck auf der Kajüte) nach 3-6 Monaten spinnennetzartige feine Risse/Muster auftreten. Also auf die Loskennziffer beim Kauf achten und nur "frische" Ware kaufen.
Der Wilckens Lack ist etwas dicker und kann darum etwas mehr Beize aufnehmen. Insgesamt kommt er mir "geduldiger" vor. Eine geöffnete Dose ist auch nach 2 Monaten noch ok. Man kann einen guten Glanz, ähnlich Epifanes erreichen indem er mit MPA (3-8%) verdünnt wird - aber eben nur fast.....
Verarbeitungstemperatur: Am besten zwischen 5 und 12 ° C. Je höher die Temperatur umso schwerer tun sich die Lacke, sich vor demTrocknen sich noch glatt zu ziehen. Die Pinselstriche bleiben mit zu nehmender Temperatur mehr erhalten. Mit Verdünnung kann man dem etwas entgegen wirken.
Verdünnung: Kein Terpentin(ersatz) oder EPIfanes-Verdünner. Nur 1-K von Yachline oder MPA.
Gruß von Mats
Ja, liebe Vindö-Freunde jetzt geht es wieder ans Lackieren!
Auch ich habe da meine Probleme. Vor vielen Jahren habe ich eine Vindö aus der Karibik zurückkommen sehen und überall blättert der Lack. Darauf hin haben wir unsere Vindö50 abgeschliffen und mit Benar aufgebaut. Der Lack ist elastisch und etwas offenporig. So haben wir es 25 jahre gehalten. Als dann wieder ein komplett neuer Aufbau vor zwei Jahren anstand haben wir- angeregt von vielen Kommentaren im Forum- Le Tonkinois gewählt, um so etwas mehr "Vindö-Glanz" zu bekommen.
Zunächst haben wir zwei mal mit verdünntem Benar grundiert, wegen der Elastizität, dann mit 4 Schichten Tonki. Hat alles sehr gut ausgesehen, aber die Schicht ist nicht sehr widerstandsfähig und ist an vielen Stellen abgetragen. Jetzt die Frage: weiter mit mehr Schichten Tonki oder wie ich jüngst im Forum lese, sind viele auf Epifanes umgeschwenkt- oder haben den Lack immer benutzt.
- Warum von Tonkinois auf Epifanes umsteigen
- und könnte ich nach anschleifen Epifanes direkt auf Tonki auftragen
Leider muss ich auch in diesem Jahr feststellen, dass an einigen Stellen die geleimte Naht am Kajütsaufbau aufgegangen ist. Bisher habe ich diese Stellen mit einem feinen Sägeblatt aufgemacht und mit Epoxid neu verleimt. Gibt es hierzu Erfahrungen.
Ulf
Auch ich habe da meine Probleme. Vor vielen Jahren habe ich eine Vindö aus der Karibik zurückkommen sehen und überall blättert der Lack. Darauf hin haben wir unsere Vindö50 abgeschliffen und mit Benar aufgebaut. Der Lack ist elastisch und etwas offenporig. So haben wir es 25 jahre gehalten. Als dann wieder ein komplett neuer Aufbau vor zwei Jahren anstand haben wir- angeregt von vielen Kommentaren im Forum- Le Tonkinois gewählt, um so etwas mehr "Vindö-Glanz" zu bekommen.
Zunächst haben wir zwei mal mit verdünntem Benar grundiert, wegen der Elastizität, dann mit 4 Schichten Tonki. Hat alles sehr gut ausgesehen, aber die Schicht ist nicht sehr widerstandsfähig und ist an vielen Stellen abgetragen. Jetzt die Frage: weiter mit mehr Schichten Tonki oder wie ich jüngst im Forum lese, sind viele auf Epifanes umgeschwenkt- oder haben den Lack immer benutzt.
- Warum von Tonkinois auf Epifanes umsteigen
- und könnte ich nach anschleifen Epifanes direkt auf Tonki auftragen
Leider muss ich auch in diesem Jahr feststellen, dass an einigen Stellen die geleimte Naht am Kajütsaufbau aufgegangen ist. Bisher habe ich diese Stellen mit einem feinen Sägeblatt aufgemacht und mit Epoxid neu verleimt. Gibt es hierzu Erfahrungen.
Ulf
SY Njord
Vindö 50 CC, Baujahr 1977; Segelnr. 235
Vindö 50 CC, Baujahr 1977; Segelnr. 235
Moin,
Le Tonkinois ist ein Lack auf Ölbasis (Leinöl/Nußbaumöl) ohne Lösemittel; Epifanes Klarlack ist auch auf Ölbasis (Alkydharz) allerdings mit Lösemitteln versetzt. Daher könnten die Lösemittel das Le Tonkinois anlösen, womit dein Untergrund versaut wäre. Ich würde es erst an einer unauffälligen Stelle probieren.
Ich halte übrigens 4 Schichten Lack bei einem Neuaufbau für zu wenig, obwohl es im Le Tonkinois Datenblatt so empfohlen wird. Ich würde nach 2-3 Grundierungen mit verdünntem Lack mindestens 6 Schichten auftragen und dann jedes Jahr anschleifen und je nach Zustand 1-2 Schichten neu auftragen.
Für kleine Risse im Deckhaus ist Epoxy geeignet; größere Risse sollten man besser ausfräsen und eine Mahagonileiste mit Epoxy einkleben. Verhindern kann man diese Risse leider nicht, da der Kleber damals noch nicht so wasserfest war.
Gruß, Heiko
Le Tonkinois ist ein Lack auf Ölbasis (Leinöl/Nußbaumöl) ohne Lösemittel; Epifanes Klarlack ist auch auf Ölbasis (Alkydharz) allerdings mit Lösemitteln versetzt. Daher könnten die Lösemittel das Le Tonkinois anlösen, womit dein Untergrund versaut wäre. Ich würde es erst an einer unauffälligen Stelle probieren.
Ich halte übrigens 4 Schichten Lack bei einem Neuaufbau für zu wenig, obwohl es im Le Tonkinois Datenblatt so empfohlen wird. Ich würde nach 2-3 Grundierungen mit verdünntem Lack mindestens 6 Schichten auftragen und dann jedes Jahr anschleifen und je nach Zustand 1-2 Schichten neu auftragen.
Für kleine Risse im Deckhaus ist Epoxy geeignet; größere Risse sollten man besser ausfräsen und eine Mahagonileiste mit Epoxy einkleben. Verhindern kann man diese Risse leider nicht, da der Kleber damals noch nicht so wasserfest war.
Gruß, Heiko
Moin, moin zusammen!
Ja, warum nicht mit Benar weitermachen? Der Hauptgrund war wohl etwas mehr glanz zu bekommen und zweitens eine etwas härtere Schicht. Benar ist etwas weicher und ich habe jahr um jahr zwei neue Schichten aufgetragen.
Nun stelle ich fest, dass auch Tonkinois etwas weicher als herkömmliche Lacke ist. Und die Schichten werden von der Sonne schnell weggefressen. Die ersten Schichten Tonkinois habe ich mit etwas Terpentinersatz verdünnt (was nach Rücksprache mit der Tonkinois-Vetretung möglich sein soll). Ich werde wohl, wie Heiko vorschlägt, den Versuch machen, Epifanes auf die alte Tonki-Unterlage aufzutragen.
Es beruhigt, dass nicht nur bei uns Risse im Mahagonyaufbau auftreten. Obwohl der chirurgische Eingriff mit der Säge schmerzt, muss es wohl sein.
Gruß Ulf
Ja, warum nicht mit Benar weitermachen? Der Hauptgrund war wohl etwas mehr glanz zu bekommen und zweitens eine etwas härtere Schicht. Benar ist etwas weicher und ich habe jahr um jahr zwei neue Schichten aufgetragen.
Nun stelle ich fest, dass auch Tonkinois etwas weicher als herkömmliche Lacke ist. Und die Schichten werden von der Sonne schnell weggefressen. Die ersten Schichten Tonkinois habe ich mit etwas Terpentinersatz verdünnt (was nach Rücksprache mit der Tonkinois-Vetretung möglich sein soll). Ich werde wohl, wie Heiko vorschlägt, den Versuch machen, Epifanes auf die alte Tonki-Unterlage aufzutragen.
Es beruhigt, dass nicht nur bei uns Risse im Mahagonyaufbau auftreten. Obwohl der chirurgische Eingriff mit der Säge schmerzt, muss es wohl sein.
Gruß Ulf
SY Njord
Vindö 50 CC, Baujahr 1977; Segelnr. 235
Vindö 50 CC, Baujahr 1977; Segelnr. 235
-
- G Punkt
- Beiträge: 1127
- Registriert: Mittwoch 5. Februar 2003, 08:04
- Wohnort: Flensburg
- Kontaktdaten:
Moin,
ich bin von Tonki auf Epifanes Lacköl umgestiegen. (Nicht zu verwechseln mit dem Epifanes Lack)
Das Lacköl hat eine ähnliche Zusammensetzung wie Tonki.
Die Verarbeitung ist ähnlich aber Epifanes Lacköl ist wesentlich UV-stabiler.
Trotzdem wird jedes Jahr lackiert.
Bei einem kompletten Neuaufbau auf rohem Holz kann man den Lackaufbau in 2K herstellen und lediglich die letzten 2-3 Glanzschichten in Epifanes 1 K Lack durchführen.
Das würde ich persönlich allerdings bei meiner Vindö wegen der problematischen Klebenähte unterlassen.
Eine 2 K Lackierung mit Wasserschaden ist nur mit erheblichem Aufwand zu reparieren.
ich bin von Tonki auf Epifanes Lacköl umgestiegen. (Nicht zu verwechseln mit dem Epifanes Lack)
Das Lacköl hat eine ähnliche Zusammensetzung wie Tonki.
Die Verarbeitung ist ähnlich aber Epifanes Lacköl ist wesentlich UV-stabiler.
Trotzdem wird jedes Jahr lackiert.
Bei einem kompletten Neuaufbau auf rohem Holz kann man den Lackaufbau in 2K herstellen und lediglich die letzten 2-3 Glanzschichten in Epifanes 1 K Lack durchführen.
Das würde ich persönlich allerdings bei meiner Vindö wegen der problematischen Klebenähte unterlassen.
Eine 2 K Lackierung mit Wasserschaden ist nur mit erheblichem Aufwand zu reparieren.
Gruss aus Flensburg
Heinrich
Heinrich
Moin, moin,
Nun habe ich den Test gemacht, Epifanes direkt auf Le Tonkinois aufgetragen. Nach 24 Stunden schön angetrocknet und glänzend. Es scheint keine Verbindungsprobleme zu sein und die Oberfläche ist ganz glatt ohne Bläschen oder dergleichen. Werde so weitermachen. Der ultimative Test wird wohl erst im nächsten Sommer sein.
Eine Frage; wie viel Beize kann man zumischen? Ich benutze die Mahagonibeize von Hempel. Sie hat einen wärmeren, etwas rötlicheren Ton als Interstain.
Gruß aus Rostock
Ulf
Nun habe ich den Test gemacht, Epifanes direkt auf Le Tonkinois aufgetragen. Nach 24 Stunden schön angetrocknet und glänzend. Es scheint keine Verbindungsprobleme zu sein und die Oberfläche ist ganz glatt ohne Bläschen oder dergleichen. Werde so weitermachen. Der ultimative Test wird wohl erst im nächsten Sommer sein.
Eine Frage; wie viel Beize kann man zumischen? Ich benutze die Mahagonibeize von Hempel. Sie hat einen wärmeren, etwas rötlicheren Ton als Interstain.
Gruß aus Rostock
Ulf
SY Njord
Vindö 50 CC, Baujahr 1977; Segelnr. 235
Vindö 50 CC, Baujahr 1977; Segelnr. 235