Ruderblatt ausgebrochen

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RalfB
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Ruderblatt ausgebrochen

Beitrag von RalfB » Samstag 9. März 2013, 15:02

Moin,

brauche Euren Rat! Beim Herauskranen im Oktober ist meine V30 in den Gurten, trotz Zusammenbinden, ein Stück nach vorn gerutscht, so dass der hintere Gurt unter das Ruderblatt geriet und der Ruderaufhängung den Garaus bescherte. Ich hoffe, dass mein Winterlagerbetreiber, der auch jedes Jahr mit seinem Kran das Ein- und Auskranen vornimmt, dafür aufkommen muss. Trotzdem möchte ich natürlich eine sinnvolle, aber preiswerte Reparatur ins Auge fassen. In einem früheren Thread las ich mal von Wolfgang Albrecht aus Damp. Weiß jemand, ob er noch aktiv ist?
Bin für weitere Anregungen und Tipps sehr dankbar!

Viele Grüße

Ralf

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Beitrag von windjob » Sonntag 10. März 2013, 06:54

Hallo Ralf,

eine genauere Beschreibung wäre hilfreich noch besser ein Bild von dem Schaden.

MuS

Klaus

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Beitrag von vindoede » Sonntag 10. März 2013, 07:58

Moin Ralf,

wie Klaus schon schreibt sind da ein paar Fotos sicher hilfreich. Die hast Du zur Dokumentation des Schadens wahrscheinlich gemacht.

Was ist denn genau defekt ?
Ist das Ruderblatt beschädigt ?
Ist das Fusslager ausgebrochen oder die Aufnahme der Ruderwelle geknackt ?
Der Standort ist natürlich noch interessant um Dir möglicherweise sachkundige Hilfe zu empfehlen.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von RalfB » Sonntag 10. März 2013, 13:48

Hallo,

ersteinmal vielen Dank für Eure frühmorgendliche Antwort. Aufnahme der Ruderwelle ist weggebrochen und Fußlager ist auch eingerissen. Fotos habe ich einige, leider schon wieder vergessen, wie die Einstellerei erfolgt, da Fotos auf meiner Festplatte gespeichert sind.
Standort derzeit ist Hallenlager in Gollendorf/Fehmarn.

Viele Grüße

Ralf
vindoede hat geschrieben:Moin Ralf,

wie Klaus schon schreibt sind da ein paar Fotos sicher hilfreich. Die hast Du zur Dokumentation des Schadens wahrscheinlich gemacht.

Was ist denn genau defekt ?
Ist das Ruderblatt beschädigt ?
Ist das Fusslager ausgebrochen oder die Aufnahme der Ruderwelle geknackt ?
Der Standort ist natürlich noch interessant um Dir möglicherweise sachkundige Hilfe zu empfehlen.

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Beitrag von vindoede » Sonntag 10. März 2013, 18:00

Moin Ralf,

wenn das mit dem Einstellen nicht klappt, kannst Du mir die Bilder gerne mailen - ich stell sie dann ein.

So wie Du das beschreibst, würde ich Dir zu einer professionellen Reparatur durch einen Fachbetrieb raten. Am Ruder treten erhebliche Kräfte auf und dort sollte man nur reparieren, wenn man weiss was man tut.

Auf Fehmarn gibt es ja eine Menge Servicebetriebe und die kurzen Wege zum Schiff können sich positiv auf das Reparaturergebnis auswirken.

Hast Du die Haftung schon geklärt ?
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von RalfB » Sonntag 10. März 2013, 20:16

Hallo Heinrich,

vielen Dank für Deine Unterstützung. Sende Dir gern einmal die Bilder. Nach meiner Auffassung müsste mein Winterlager- und Kranbetreiber, der diese Aktivitäten ja gewerblich ausübt, die Haftung übernehmen. Er hatte seinen Mitarbeiter mit dem Auskranen beauftragt und wie er mir mitteilte, entsprechend eingewiesen. Er meint allerdings, dass ich als Eigner ebenfalls mit verantwortlich beim Kranen bin. Sehe ich aber etwas anders. Mal sehen!
Deine Auffassung zur professionellen Reparatur stimme ich voll zu. An welche email-adresse darf ich Dir die Bilder senden?

Viele Grüße

Ralf
vindoede hat geschrieben:Moin Ralf,

wenn das mit dem Einstellen nicht klappt, kannst Du mir die Bilder gerne mailen - ich stell sie dann ein.

So wie Du das beschreibst, würde ich Dir zu einer professionellen Reparatur durch einen Fachbetrieb raten. Am Ruder treten erhebliche Kräfte auf und dort sollte man nur reparieren, wenn man weiss was man tut.

Auf Fehmarn gibt es ja eine Menge Servicebetriebe und die kurzen Wege zum Schiff können sich positiv auf das Reparaturergebnis auswirken.

Hast Du die Haftung schon geklärt ?

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Beitrag von windjob » Montag 11. März 2013, 09:42

RalfB hat geschrieben:Nach meiner Auffassung müsste mein Winterlager- und Kranbetreiber, der diese Aktivitäten ja gewerblich ausübt, die Haftung übernehmen. Er hatte seinen Mitarbeiter mit dem Auskranen beauftragt und wie er mir mitteilte, entsprechend eingewiesen.
Hallo Ralf,

so sicher bin ich mir da nicht. Müsste aber aus dem Kranvertrag hervorgehen. In Lignano z.B. war die Haftung durch den Betreiber ausgeschlossen. Dies ist dann eher die Sache der Versicherung.

MuS

Klaus

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Beitrag von vindoede » Montag 11. März 2013, 22:10

Hier die Bilder des Schadens:

Ich lasse die mal so gross, damit man sich die Bescherung besser ansehen kann.

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von windjob » Dienstag 12. März 2013, 16:11

Also ich möchte hier nicht unken oder gar Angst machen aber das schaut mir doch nach einem ganz neuen Ruderblatt aus und da ist ein Fachbetrieb gefragt. Reparieren ist wohl eher ein Notbehelf. Sieh es mal positiv. Das Laminat schaut schon etwas angegriffen aus. Früher oder später hättest Du Probleme bekommen. Vermutlich ist über den Schaft Wasser ins Laminat eingedrungen.

MuS

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Beitrag von TomM » Dienstag 12. März 2013, 17:52

Mir scheint das Ruderblatt noch das geringste Problem zu sein.

Sieht aus als wenn das obere Lager krumm gedrückt ist und eventuell sogar teilweise ausgebrochen. Den gleichen Eindruck macht die untere Aufnahme. Die Nut in der das Blatt liegt ist auch angegriffen.

Ohne Sachverständigen und/oder Werftmitarbeiter und Versicherung würde ich das nicht anfassen wollen.
so long -> Tom

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(Heinz Erhardt)

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Beitrag von vindoede » Mittwoch 13. März 2013, 08:49

Moin,

ich schreibe mal, was ich sehe:

Die obere Aufnahmehülse für die Ruderwelle ist vollständig aus dem Laminat ausgebrochen und steckt mit Laminatresten noch im Kokerrohr.
Die Hülse aus Edelstahl ist von dem im Ruderblatt einlaminierten Flansch abgerissen. Die Spuren von Wasser im Übergangsbereich Metall zu GFK sind nicht ungewöhnlich und so mit Sicherheit bei einem grossen Teil dieser Ruderblätter zu finden. Ich halte diesen "Schaden" nicht für wesentlich.

Die Ruderwelle hängt leicht schief im Kokerrohr. Hier ist zu klären wie es hinter den Kulissen aussieht.
Geht bei der 30er das Kokerrohr bis zum Deck und die Welle ist dort gelagert ?
Oder ist das Kokerrohr so kurz wie bei den Rad-Modellen und durch eine Stopfbuchse abgedichtet ?

Der untere Bolzen im Ruderblatt ist vollständig aus dem Laminat ausgebrochen und hat einen Riss im Laminat hinterlassen. Der Bolzen ist auf keinem der Bilder zu sehen. (Liegt er im Wasser ?)

Die untere Aufnahme am Rudersteven ist gelockert und liegt lose in einem vergrösserten Loch.

Mein Rat:
Man kann sicher auch so ein Ruder reparieren. Allerdings stellt sich da die Frage der Wirtschaftlichkeit.
Ohne sachkundigen Rat vor Ort geht da nichts.

Hast Du den Schaden Deiner Kasko-Versicherung schon gemeldet ?
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von harald » Mittwoch 13. März 2013, 17:16

Bei der 30er geht die Ruderwelle hoch bis zum Deck - ich nehem das Ruderblatt immer raus, dann komme ich auch an die Pocken die in der Nut sind :mrgreen:
Was mich aber bei den Bildern wundert, es ist ja auch die Metallverbindung zwische ausgebrochener Buchse und dem eigentlichen Blatt gebrochen - das heist hier müsste auch der Rahmen der eigentlich um den Schraubenbrunnen geht - bei einer Reparatur - geschweißt werden.
(Die Drehkräfte werden doch - hoffentlich - nicht nur über eine einlaminierte Buchse übertrahgen??)
Das dürfte das Hauptproblem sein - die Laminatarbeiten sollte jeder Bootsbauer zu überschaubaren Preisen hinbekommen.
Vindö 30_Fräulein Bö

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Beitrag von Goodewind » Mittwoch 13. März 2013, 17:37

Moin,

Na - zwar nicht schön, aber dramatisch ist dieser Schaden wohl nicht. Eine fachgerechte Reparatur ist keine Hexerei und große Alternativen gibt es ja auch nicht, denn NEU kaufen geht nicht und gebraucht wird´s keine geben. Neuanfertigen ist mit Sicherheit teurer.
Im Übrigen ist diese Stelle ( Übergang Ruderwelle zum Blatt ) wohl eine, wenn nicht sogar die Schwachstelle an den Vindö`s. Was sich die Schweden bei dieser Konstruktion gedacht haben, weiß ich nicht. Bis ich den ersten dieser Ruderschäden gesehen habe, dachte ich, das Blatt hätte einen Verbindungsrahmen oder zumindest Streben, die in das Laminat reichen. Dass die Konushülse einfach nur so einlaminiert ist, wollte ich nicht glauben.
Bei der Reparatur würde ich an die Konushülse eine Verstrebung / Blech anschweißen lassen, um das Drehmoment besser in das Laminat einleiten zu können. Außerdem wird dadurch die Verbinung zum Laminat verbessert. Gleichzeitig kann mit diesem Blech auch der Einbauwinkel der Konushülse für das Einlaminieren eingestellt und fixiert werden.
Die untere Führungshülse am Kiel stellt kein Problem dar. Sie ist bei fast allen 30-igern sowieso lose und kann mit Epoxi leicht fixiert werden. Das Kokerrohr geht nicht bis zum Deck und hat meist auch ausreichend Spiel, so dass Beschädigungen eher nicht zu erwarten sind. Nach Ausbruch aus dem Laminat sieht es hier nicht aus - muss aber von innen nochmal kontrolliert werden. Die Ruderwelle könnte verbogen sein - lässt sich nach Ausbau feststellen und dann auch wieder richten.
Das ausgebrochene Laminat muss großflächig erneuert werden. Ob man dies selbst macht oder einer Werft überlässt richtet sich nach den eigenen Fähigkeiten - man sollte da aber wissen was man tut. Wichtig ist, dass der Abstand zwischen Konushülse und Oberkante des Blattes exakt übernommen / eingehalten wird, damit anschließend die Ruderwelle wieder richtig passt und das Blatt oben und unten gut geführt wird.
Ansonsten glaube ich, wie hier auch schon vorher geschrieben, dass viele Ruderblätter schon mit ähnlichen Laminatablösungen unterwegs sind, ohne dass die Eigner davon wissen. Da ist es eigentlich gut, wenn`s beim Auskranen nachgibt und nicht beim Einkranen oder unterwegs.

Wünsche viel Erfolg bei der Reparatur!

Gruß Jörg

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Beitrag von harald » Mittwoch 13. März 2013, 18:37

Das Blatt hat KEINEN Verbindungsrahmen? :scared:
Oha - naja, hielt bei uns immerhin schon 38 Jahre...
Vindö 30_Fräulein Bö

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Beitrag von vindoede » Mittwoch 13. März 2013, 21:29

Ich hatte darauf hingewiesen - die Hülse ist am Flansch abgebrochen. Wenn man auf Bild 3 und 4 genau hinsieht, kann man die Bruchstelle sehen.
Das muss ausgefräst werden und dann kann man die Verschweisung wieder herstellen.
Mit den Verschweisungen hatte Vindö nicht immer ein gutes Händchen und manchem Eigner haben bei Abnahme des Bugbeschlages schon die Haare zu Berge gestanden als er die Verschweisung des Vorstagbeschlages sehen konnte.
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