Teakbalken Mastfuß erneuern

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Seehase
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Teakbalken Mastfuß erneuern

Beitrag von Seehase » Mittwoch 19. November 2014, 20:34

Hallo zusammen,

ich habe ein V40 Bj 81. Für das Winterlager habe ich mir vorgenommen, dem bei Regen eindringenden Wasser im Klo-Dach nachzugehen. Die Ursache habe ich gefunden: der Mast der V40 steht auf einem Teakbalken an Deck (Länge 78 cm, Breite 15 cm) in diesen sind quer 3 Kabeldurchführungen gebohrt gewesen. Diese endeten im Klo Dach. Und da hat es bei Regen stets getropft. Ich habe festgestellt dass ich diesen Teakbalken entfernen muss. da er von innen verrottet ist. Er ist offenbar vom Vor-Eigner mit Sika auf das Deck geklebt und kann nicht zerstörungsfrei entfernt werden, weil der Kleber extrem gut hält. Der Voreigner hat die Fugen ausgetauscht - auch unter dem Teakbalken - mit Sika. Man erkennt es am gelben Einlegeband

Zusätzlich waren noch 6 versenkte Schrauben drin, die durch das Deck in die 3 Decksbalken geschraubt waren über die der Teakbalken reicht (der mit der Maststütze ist in der Mitte). Allerdings kamen die untern aus dem Teakbalken nur ca. 1cm raus.

Meine Frage: hat schon jemand eine solche Arbeit gemacht und diesen Teakbalken unter dem Mastfuß ausgetauscht?

Wenn ja: reicht es den neuen Teakbalken mit Epoxy aufzukleben? Oder sollte man auch Schrauben verwenden. Jede Schraube ist ja potentiell ein Leck durch das Wasser eindringen kann?

vindoede
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Beitrag von vindoede » Donnerstag 20. November 2014, 11:51

Moin Seehase,

ist die hözerne Mastspur schon runter ?
Wenn ja, wie sieht es darunter aus ?
Sind die Teakstäbe und das Sperrholz noch in Ordnung ?

Wenn ja - alles prima !
Wenn nein - oh shit !

Bei Nautilus (V50) war die Sperrholzlage angegriffen und ich musste ein Stück erneuern.

Die Mastspur habe ich nach Vindö-Manier mit Dichtmittel aufgebracht und verschraubt.
Wenn das Deck auf dem Kajütdach noch original ist, dann ist es nicht mit der Sperrholzlage verklebt. Dadurch müssten, wenn du die hözerne Mastspur nur verklebst, die Teakstäbe den gesamten Schub aus dem Mastfus aufnehmen. Die sechs Schrauben stellen eine kraftschlüssige Verbindung zum Unterbau (Sperrholz und Decksbalken) her.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von harald » Donnerstag 20. November 2014, 12:42

Moin,
auf unserer 30er hat es vor Jahren auch in die Toilette von oben gedröppelt. Die Bohrungen in der Mastspur hatten wir auch.
Bei Erneuerung des Kajütdaxhes wurde die neu angefertigt.
Aber das der Regen durch die Mastspur kommen soll? Das ist der höchste Punkt auf dem Dach, meiner Erfahrung nach tröpelt es wenn dann eher von Stellen an denen schon etwas mehr Wasser herunterläuft - also weiter unten am Dach.
Ich würde auch mal sehen ob alle Taekfugen noch an den Flanken haften. Wenn noch das Original Deck mit Verschraubung - durch eine der Schrauben kommt es auch gerne.
Als wir die Teakstäbe auf dem Dach runter genommen hatten konnte man den Lauf des Wasser unter den Stäben auf dem Sperrholz wunderbar nachvollziehen....
Vindö 30_Fräulein Bö

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Beitrag von Seehase » Donnerstag 20. November 2014, 22:17

Hallo, danke an harald und vindoede.
Es sieht so aus: einen Teil des Teakbalkens / Mastspur konnte ich letztes Wochenende entfernen. Mit der Kleinen Säge vom Fein und einem Stemmeisen. Teakdeck darunter sieht gut aus, konnte es aber noch nicht komplett besichtigen, da ja noch ca 80% des Balkens auf dem Deck kleben.

Selbstverständlich werde ich auch neu verfugen. Diesmal mit Silikon und nicht wie mein Voreigner mit Sika.
Ich finde den Hinweis gut, dass das Teakdeck - hier der sog Fisch, der nicht mit dem Sperrholz verklebt ist den Schub aufnehmen muss. Allerdings sind die Teakstäbe selbst und der Fisch ja mit den Decksbalken verschraubt.

Apropos Decksbalken: Einer davon war durchgeammelt von dem Wasser das immer nur aus den Löchern der Kabeldurchführungen kam! Und zwar der vor der Maststütze. Genau an der Stelle wo er durch den oberen Klotür rahmen geht - der ja aus Mahagonie Massiv ist. Den werden ich auch neu schäften müssen. Hat zufällig einer die Masse der Decksbalken für eine V40 - habe vergessen die aufzuschreiben wie breit und Dick die Leisten sind aus denen der besteht und das Boot steht 450 km entfernt in der Halle in Lemmer :-(

Ich denke schon das die Undichte Stelle tatsächlich die drei Kabeldurchführungen waren. So verrrottet wie das Teak rund um die Löcher schon innerlich war (habe noch nie vorher rottes Teak gesehen) aber es kann natürlich noch zusätzlich die Fugen der Teakstäbe am Deck gewesen sein. Weshalb ich da ja auch das Sika austauschen möchte. Anfangs hatte ich auch den Aluminium MAstfuß im Verdacht. Bei meiner Vindoe ist schon ein silber exloxierter Selden Mast drauf, da ist der Fuß anders als bei den älternen V40 eine Aluplatte, die mit 6 Schrauben in den Teakbalken geschraubt war. Rund um diese Schrauben konnte ich aber beim Herausschrauben keine Spuren von eindringendem Wasser sehen.

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Beitrag von vindoede » Freitag 21. November 2014, 17:49

Moin Seehase,

wenn der Decksbalken und die hölzerne Mastspur vergammelt sind, kann man davon ausgehen, dass auch die Zwischenlagen Sperrholz und Teakstäbe was abbekommen haben. Ich würde das auf jeden Fall überprüfen.
Es sind immer die schräg verlaufenden Bohrungen dem Wasser den Weg bereiten. Das ist ein verbreitetes Problem.

Ist das Deck komplett mit Sika vergossen oder nur einige Stellen?
Du solltest Materialmix unbedingt vermeiden. Auch wenn das zunächst vordergründig hält und scheinbar auch dicht ist, so werden sich mittelfristig Undichtigkeiten ergeben.
Der metallene Kamm auf der Mastspur ist auch bei den älteren Modellen schon aus Alu gewesen.

Einer der anderen V40 Eignern wird sich sicher melden und mal nachmessen. Das Baujahr könnte dabei eine Rolle spielen
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von Mats » Freitag 21. November 2014, 18:28

Hallo Seehase,

ich habe ebenfalls den Mastfuß auf dem Kajütdach erneuert, als ich das Kajütdach neu gedeckt habe. Der neue Teakklotz ist wie vorher mit starken Schrauben mit den Decksbalken verbunden und die Unterkante zusätzlich mit Sika abgedichtet. Mit Epoxy würde ich ihn nicht auf das Deck kleben. In welchem Zustand ist denn Dein Kajütdecksbelag generell? Will sagen: Nicht, daß der neue Mastfuß bald wieder entfernt werden muß, weil das Deck eigentlich überholungsbedürftig ist.

VG Mats
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Beitrag von Seehase » Montag 24. November 2014, 21:05

Moin,

also direkt am Mast, da wo man auch durchaus mal rumläuft ist das Teak ungefähr 9 mm dick und das Speerholz darunter auch ungefähr 9 mm.

Ich denke nicht, dass ich das alsbald erneuern muß.
Woher ich das weiss? Bevor ich entdeckt habe dass der Mastfuss in den alten Kabelbohrungen Rott ist habe ich eine 50 mm Bohrung für einen Schwanenhals direkt neben den Mastfuß ins Deck gesetzt. Da konnte man sehr schön messen.

Danke an alle für eure Antworten.
Ich denke ich werde den neuen Teakmastfuß sowohl verschrauben als auch verkleben.

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Beitrag von Jogi » Dienstag 25. November 2014, 10:23

Moin Seehase,
du solltest auch unbedingt auch die äusseren Ränder des Sperrholzes (an der Kajütwand) genau untersuchen, weil das Wasser(sofern eimal eingedrungen) sich auch weite Wege sucht.
Ich mußte das gesammte Sperrholz ersetzen, weil teilweise rott! Denn im Original ist das Teak nur teilweise mit dem Sperrholz durch einzelne Silikonpunkte verklebt und dazwischen läuft das Wasser.
Jogi

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Mastfuß

Beitrag von Lasse O. » Sonntag 18. Januar 2015, 08:57

Moin in die Runde. Nur für die Statistik: Ich habe auf der "Port" auch umgerüstet auf Schwanhals für die Kabel, als ich im Rahmen der Aufbausanierung den Klotz in der Hand hatte, war aber zu sehen, dass das noch rechtzeitig war. Die Montage sollte meiner Meinung nach unbedingt mit Silikonhaltiger Masse UND den Schrauben erfolgen. Die sind nicht umsonst durchgehend bis zu den Decksbalken und sehr massiv. Decksbalken musste ich auch erneuern, meine waren aber nicht vergammelt, sondern gebrochen (!) weil bei der V 40 MK Ii der Mast hunter der Stütze steht. Ich rüste gerade eine Stütze im Salon nach, so, wie bei der vorherigen Version werftseitig verbaut.
Vindö 40 (454) "Port Tudy"
Kiel

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