Haarrisse im Teakdeck

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Gregor
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Haarrisse im Teakdeck

Beitrag von Gregor » Dienstag 26. August 2003, 20:08

Moin!

Bei meiner Vindö 32 kommt es zu immer mehr Haarrissen in den Stabdeckleisten an den Holzpropfen des Decks. Man sieht sie eigentlich nur beim Abtrocknen des Decks. Betroffen sind nicht nur solche Stellen, an denen ich Propfen ersetzt habe, sondern auf solche, die ich noch gar nicht angefasst habe. Woran kann es liegen ? Müssen die Stabdecklisten ersetzt werden, oder gibt es einen Trick, die Risse zu dichten ? *seufz*

Viele Grüße

Gregor

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Beitrag von vindoede » Dienstag 26. August 2003, 20:54

Moin Gregor,
Also wenn ich dich richtig verstanden habe, sieht man bei abtrocknender Nässe Rissbildungen in den Teakstäben im Bereich der Proppen. Die Ursache ist möglicherweise die grosse Hitze dieses Sommers und die damit verbundene extrem starke Austrocknung des Teakdecks. (Hast Du etwa das Deck nicht täglich gepützt? :no: :mrgreen: )
Ich würde erst einmal abwarten, ob die Risse sich vergrössern. Bei einem älteren Teakdeck muss man ( gerade bei so extremen Witterungen wie in diesem Sommer) mit solchen Erscheinungen leben.
Es sei denn, man hat tatsächlich die Möglichkeit das Deck täglich mit Seewasser zu pützen.
In Anbetracht der Tatsache, dass nicht sicher ist ob die Riss durch den Stab durchgehen, würde ich das erst mal ganz in Ruhe beobachten.
Gruss aus Flensburg
Heinirch

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Beitrag von Gregor » Dienstag 26. August 2003, 21:16

Moin Heinrich,

danke für die Antwort. Leider bin ich noch nicht in der Lage, das Deck täglich zu wässern. Aber ich arbeite daran :wink: . Ich bin auch nicht sicher, wie weit die Risse gehen. Da ich im Winter einige Stäbe ersetzen werde, werde ich es prüfen.

Aufgrund der extremen Hitze sind auch einige Teakfugen aufgegangen (von den Propfen ganz zu schweigen). Während andere segelten, habe ich vergossen und gepropft. Es wäre also durchaus denkbar, daß die Risse auch dadurch entstanden sind.

Gruss nach Flensburg

Gregor

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Beitrag von TomM » Donnerstag 28. August 2003, 02:04

Gregor hat geschrieben:Moin Heinrich,

...
Aufgrund der extremen Hitze sind auch einige Teakfugen aufgegangen (von den Propfen ganz zu schweigen). Während andere segelten, habe ich vergossen und gepropft. Es wäre also durchaus denkbar, daß die Risse auch dadurch entstanden sind.

Gruss nach Flensburg

Gregor
Hallo Gregor,

zunächst mal willkommen und viel Spass hier im Forum.

Heinrich hatte schon geschrieben, die Risse sind, je nach alter des Decks, völlig normal. Das Teakholz darrt und durch den Feuchtigkeitsverlust gibt es eben die Risse.

Stutzig macht mich allerdings Dein Problem mit den "aufgehenden" Fugen. Lies doch hierzu mal den Teakdeckthread.Ich hoffe, Du hast nicht mit Sikaflex nachgedichtet, das gibt nämlich keine Haftung, da bei Vindö immer Silikon zur Verfugung genommen wurde. Silikonfugen sollten die "Darrschrumpfung" vom Holz locker mitmachen.
so long -> Tom

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Risse im Teakdeck

Beitrag von Lucky » Donnerstag 28. August 2003, 15:35

Moin Gregor,

meine 2 Risse sind entstanden als ich die Pfropfen erneuerte.
Die Bohrungen der Schraubenlöcher wurden vertieft und das Teak
in der Stärke geschwächt. Beim zu festen Anziehen der Schrauben
kam es dann zu diesen Rissen.
Ich habe das Problem mit Epoxidharz, welches ich Teakspäne beigemischt habe, gelöst. Nach dem Aushärten wurde das überstehende Material abgeschliffen. Das Ergebnis kann sich aus kosmetischer Sicht wie auch von der Haltbarkeit sehen lassen.
Diese Arbeit wurde von mir vor 4 Jahren durchgeführt und gibt heute noch keinen Anlass zur Nacharbeit.
Ich muss allerdings bemerken, dass immer ein Vollpersenning den Aufbau schützt.

Viel Erfolg

Lucky

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Beitrag von Gregor » Dienstag 2. September 2003, 15:08

Moin Tom und Lucky!

Tom: Den Thread habe ich aufmerksam gelesen. Leider kam mein Problem dort noch nicht vor. Ich hatte schon festgestellt, daß man mit Sikaflex auf einer Vindö keinen Blumentopf gewinnen kann - zumind. nicht bei Ausbesserungen. Ausserdem spricht gegen Sikaflex, daß man eine geöffnete Kartusche nach 2 Wochen getrost entsorgen kann. Ich benutze Pantera, was zugegebenermassen auch nicht auf Silikonbasis ist. Aber es ist schleifbar, haftet auf dem orginal Vindö-Zeugs und begleitet mich geöffnet locker die ganze Saison.

Lucky: Den einen oder anderen Riss habe ich wohl auch so erzeugt. Auch sind die neuen Schrauben (die mit den flachen Köpfen) etwas dicker - man sollte das alte Schraubloch etwas erweitern (habe ich zu spät bemerkt). Leider habe ich eben auch an anderen Stellen solche Risse (vielleicht hat mein Vorgänger etwas falsch gemacht). Ich habe es auch mit Epoxi versucht. Das Problem ist, daß Epoxi zu dickflüssig ist. Man muss den Haarriss etwas erweitern - leider wird er dann sichtbar. Die Vollpersenning erspart dir sicher viel Arbeit.

Viele Grüße

Gregor

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Beitrag von TomM » Mittwoch 3. September 2003, 01:05

Moin Gregor,

ich weiß nicht genau, was Pantera für eine Polymerbasis hat, ich tippe auf Hybrid, soll heißen es werden evtl. silanterminierte Polymere eingesetzt die mit sog. Hybritbrücken vernetzt sind.

Theoretisch haben diese Polymere die Eigenschaften von Polyurethan und Silikon gleichermaßen. Ob sie auch auf Solikonen haften wage ich zu bezweifeln. Sie werden sicher einen guten Tack entwickeln (eine Klebrigkeit zum Untergrund zu vergleichen mit Kaugummi unter der Schulbank). Ein Tack kann auch sehr kräftig sein, was die gute Klebekraft erklärt. Allerdings wird Wasser trotzdem zwischen die Flanken kommen - deshalb evtl. Dein Problem mit den aufgegangenen Fugen.

Ich kann Dir nur den Rat geben wieder Silikon zu verwenden. Übrigens, mit einem Exzenterschleifer und 60er Papier hab ich schon mal versucht die überstehenden Silikonfugen wegzuschleifen - ohne Druck war es kein Problem. Ansonsten abscneiden und sich damit abfinden, Schweden benutzen Silikon.

Zu den Rissen, entweder die Schrauben oder mach es wie es Heinrich vorgeschlagen hat - schau Dir an was passiert. Die Schrauben hast Du doch sicher vorher in Silikon (oder von mir aus Pantera) getaucht, damit sie nach unten Dicht sind - was soll sonst geschehen? Rott? Sicher nicht wegen ein paar Regentagen und wenn Du alles so schön abdeckst geschieht m.E. gar nix.

Epoxy kannst Du mit Heißluft erwärmen, dann wird es dünnflüssiger - aber danach schnell arbeiten :mrgreen:
so long -> Tom

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Beitrag von vindoede » Mittwoch 3. September 2003, 09:49

Moin,
Pantera ist MS-Polymer. Was auch immer das bedeutet.
Dazu kann Tom sicher mehr sagen.
Ich habe zeitweise auch mit Pantera gearbeitet und zunächst im Mix mit den durch Vindö verwendeten Silikonen gute Erfahrungen gemacht.
Jetzt, zum Ende der 2. Saison nach umfangreicheren Abdichtungsmassnahmen relativiert sich das Ergebnis allerdings.
Sämtliche Fensterscheiben wurden damals entnommen. Die Ausfräsungen für die Scheiben wurden gründlich mechanisch gesäubert.
Danach wurden die Scheiben mit Pantera wieder eingesetzt. Nun ist das Dichtungs/Klebemittel sehr hart geworden und an einem der Fenster ist ein erstes Leck aufgetreten.
An einem der neu eingesetzten Püttinge treten ebenfalls erste Undichtigkeiten auf.
Ich steig wieder um auf Silikon.
Gruss aus Flensburg
Heinrich
PS: Im aktuellen Palstek ist ein interssanter Artikel zum Thema Dichtstoffe

Gregor
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Beitrag von Gregor » Mittwoch 3. September 2003, 10:21

Moin Heinrich und Tom,

richtige Langzeiterfahrungen habe ich noch nicht. Das Zeug hält die 2te Saison. Das Problem ist genau wie Heinrich beschrieben hat: nirgends steht etwas darüber, ob dieses Polymer-Pantera auf Silikon hält. Aber Fachgeschäfte wie z.b AWN verkaufen es zum einkleben der Fenster (habe ich noch nicht gemacht) bzw. immer dann, wenn Sikaflex nicht hält.

Ich habe noch nicht richtig verstanden, welches Silikon ihr verwendet. Nehmt ihr wirklich einfach das Silikon aus dem Baumarkt ? Im Fachhandel weiss ich nur von WKT, daß es auf Silikonbasis ist. Aber es ist unglaublich teuer und muss wohl geprimert werden. Etwas anderes habe ich noch nirgends gefunden.

Thema Haarriss: Alternativ u Epoxi habe ich auch wasserfesten Holzleim versucht. Es bleibt meiner Ansicht nach das Problem, daß der Leim nicht weit genug in den Haarriss eindringen wird. Zur Zeit versuche ich es mit Cpt. Tooly (weiss aus dem Kopf nicht, wie es geschrieben wird). Es ist dünnflüssig wie dünner Sekundenkleber und dringt weit ein. Aber ob es dauerhaft hält ... ?

In Erwartung neuer Dauerbaustellen

Gregor

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Beitrag von vindoede » Mittwoch 3. September 2003, 11:12

Genau Gregor,
da drückt der Schuh. Ich kenne auch nur WKT (hoher Preis, Verarbeitung etc.)
Ich werde mal einen Versuch mit Baumarktware machen. Auch da gibt es grosse Qualitätsunterschiede.
Cpt. Tooly ? Noch nie gehört. Was ist das für ein Zeug ?
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von Gregor » Mittwoch 3. September 2003, 11:24

Ich kopiere mal die Katalogbeschreibung hier rein. Ich kann aber eben noch nicht sagen, ob es mein Haarriss-Problem dauerhaft löst. Das besondere daran ist die Elastizität (Holz arbeitet und läßt arbeiten) und eben die Dünnflüssigkeit.

Ich bin gespannt, ob du mit dem Baumarktsilikon klar kommst. Ich habe ja noch bis zum Frühjahr Zeit zu entscheiden, was ich nehme. Neben Pantera wird von einigen auch Rotabond 2000 verwendet - auch auf Polymer-Basis, soweit ich weiss.

"Capt.Tolley ´s weltbekantes Dichtmittel. Dringt durch Kapillarwirkung in feinste Risse, die Lecks verursachen, ganz von selbst ein. Wird transparent und flexibel. Für Gummi, Holz, Glas, Metalle, Beton, Keramik, Styropor, Spachtelmassen etc. Inhalt 60ml. Schraubensicherung; Flüssiges Sicherungsmittel für feine bis mittelgrobe Gewinde. Ölbeständig. Inhalt 10ml. Ein Hochleistungs Rapid-kleber der sekundenschnell Gummi, Holz und div. andere Stoffe verklebt. Inhalt 20gr."

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Beitrag von TomM » Mittwoch 3. September 2003, 13:42

So, damit ich nicht wieder Romane Schreiben muß, will, kann hier nun zwei links zum Thema MS-Polymere:

schnelle Version mit weiteren Links

Langversion, ganz gut erklärt

Im Grundsatz sehe ich keine Möglichkeit hier Haftung zu Silikonen aufzubauen, da Silane zwar theoretisch ähnlich reagieren in der Praxis aber eine echte chemische Verbindung nur mit Silikon auf Silikon möglich ist. Das liegt vor allem an den anhängenden Polymeren, die durch das oliophobe/hydrophobe Verhalten die Benetzung nur vereinzelt erlauben.

Gregor, ja ich habe einfach Baumarktsilikon zum Einkleben der Fenster verwendet. seit mittlerweile drei Jahren dicht und immer noch elastisch. Wichtig ist es essigsäurevernetzende Silikone zu nehmen, da diese am besten härten und zu den meisten Substraten problemlos Haftung aufbauen. Ich habe und würde keine Private Label Produkte nehmen - die sind meist aus Preisgründen eher auf der Billigschiene mit hohem Füllstoffanteil zu finden.
Ein normales Bausilikon zur Abdichtung von Holzfenstern ist immer OK.
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Beitrag von TomM » Mittwoch 3. September 2003, 13:47

Ach so, das noch:

Ich halte nichts von "Wundermitteln" die überall haften, alles saubermachen und alles dichten. Das gibt es nicht. Wenn es da gäbe wären Heerscharen von Chemikern arbeitslos, weil nutzlos. Jedes Problem hat seine spezifische Lösunug, so auch dichten, kleben etc.

Silikone für Holzfenster haben sicher Haftung auf Holz und Glas - UV Belastung ist auch da, was soll bei einem Marinesilikon anders sein? Außer dem Preis natürlich, weil Marine- draufsteht.
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Beitrag von Gregor » Mittwoch 3. September 2003, 14:00

Danke für die Links.

Silikon zum eindichten der Fenster ok. Aber wie sieht es aus mit dem Vergiessen der Fugen im Teakdeck ?

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Beitrag von TomM » Mittwoch 3. September 2003, 14:16

Ääh Gregor,

wo vermutest Du da einen Unterschied :gruebel:

Du brauchst Haftung auf Holz - hast Du :daumen:

Meinst Du es wäre speziell ein Silikon zum drauf laufen vorhanden :no:

Nimm das Fenstersilikon :mrgreen:

Abkleben und Hohlkehle nicht vergessen
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