GFK Sperrschicht im Laufdeck

[Wilko Schoormans]

Hallo Tom,bitte kein Silikon,diese Substanz ist für den Bootsbau absolut out,mit Primer von Sika(ein unbedingtes Muß) vorarbeiten und Sikaflex (ich glaube Nr.291)fugen,verdichten und schleifen ist eine Ausführung für die Ewigkeit,alles andere,auch WKT,ist Murks und schade um die viele Arbeit.Gruß aus Schleswig von Wilko

[vindoede]

Moin Wilko,
um mit Sika oder anderen Polymeren dauerhaften erfolg zu haben,
muss man alle Reste des standardmässig verwendeten Silikon
entfernen. Dazu gehören auch die tief ins Holz eingedrungenen
Silikonöle.
Hast Du da einen gangbaren Weg?

[TomM]

Der würde mich auch interessieren, Heiner.

Wilko, bisher habe ich noch nixgesehen, was nicht Silikon war und länger als ein/zwei Jahre hielt, danach konnte man die Fugen gerade wieder rausziehen :scared:

Primer, und was es so alles gibt, schaffen es nicht die monomeren Bestantteile (Silikonöle) zu bändigen.

Wer sagt, dass Silikone out sind :gruebel: ,Sika :gruebel: , Na ja die haben ja ein vitales Interesse daran .

Sauber verarbeitet, und gute Qualität vorausgesetzt, gibt es nichts haltbareres als Silikon, das liegt doch schon in der Chemie begründet, keine Radikale, wenig Doppelbindungen, eigentlich unkaputbar - wenn nich die blöde Schleiferei wäre.

[Wilko Schoormans]

Hallo Tomm und Heiner,sicher habt Ihr recht,wenn Ihr die Probleme mit den Altlasten Silikon beschreibt,hatte nur das Glück,daß schon vorher Sika verarbeitet war,so daß ich jetzt da weitermache,wo andere aufgehört haben.Dennoch:denkt doch einmal an die unselige Abdichtung der Fenster mit Silikon,konnste doch alles wie Kaugummi abziehen und hat nie gehalten und abgedichtet,einmal mit (Spezial)Sika hält nun schon seit Jahren und ist absolut dicht,sogar auf ehemals mit Silikon-vorbehandelten Flächen."...und sie dreht sich doch!"Gruß an Euch,Wilko

[Jogi]

MOin moin,

ich habe , wie Ihr wisst bei der Erneuerung meines Decks auch alles mit Sika abgedichtet.
Dabei habe ich
1. Die alten Teak-Leisten komplett entfernt
2. alles Silicon mit Ziehklinge abgekrazt soweit noch verwendbar ca. 40 %
3. - 6. Leisten und GFK-Deckschicht mit Siliconentferner gereinigt
7. mit Sika-Primer behandelt
8. vollflächig mit Sika die Leisten wieder aufgeklebt
9. Fugen mit Sika vergossen
10. mit dem Stechbeite bündigl abgeschnitten
11. Schraubenlöcher mit vorher ausgebohrten Propfen mit Epoxi
verschlossen
12. Geschliffen (1. mit Bandschleifer 2. mit Exenterschleifer=
13. F E R T I G halber Winter Arbeit (Wochenenden)

PS. Das war 1995 und ist heute noch dicht :daumen:
Auch kein verdeckten Undichtigkeiten!

[vindoede]

Moin Jogi,
mit welchem Silikonentferner hast Du gute Erfahrungen gemacht?
Es gibt da sehr dünnflüssige und eher gelförmige Entferner.

[Jogi]

Moin moin Heinrich

Moin Jogi,
mit welchem Silikonentferner hast Du gute Erfahrungen gemacht?
Es gibt da sehr dünnflüssige und eher gelförmige Entferner.

Wir hatten nur das dünnflüssige, das gelförmige hab ich erst später entdeckt.
Deshalb hab ich den Vorgang auch heufiger machen müssen. :wallbash:

[TomM]

Moin Jogi,

kannst Du etwas über die Inhaltsstoffe sagen, die die auf der Packung stehen - oder boch besser den Hersteller.

[Jogi]

Moin Tom,

Moin Jogi,

kannst Du etwas über die Inhaltsstoffe sagen, die die auf der Packung stehen - oder boch besser den Hersteller.

also, die Inhaltstoffe kenn ich nicht!
Der Händler ist http://www.ruegg.de
Die Packung hab ich leider nicht mehr, aber im Onlineshop ist dieser Silicon-Entferner nicht gelistet. Ich habs bei denen im Laden gekauft.

[TomM]

Schade, vielleicht weiß Wilko ja was drinnen ist.

Eigentlich frage ich ja nur "scheinheilig", denn Silikone sind in der Monomerform nichts anderes als Silane mit einem langkettigen aliphatischen Rest. Die Silangruppen sind die reaktiven und vernetzen miteineander und auch mit geeigneten reaktiven Stellen am Untergrund. Das sind vorzugweise O-H Gruppen, die dann unter Wasserabspaltung zu einer langen Kette reagieren (stark vereinfacht ausgedrückt).

Wenn nun die O-H Gruppe des Silanes mit etwas kurzkettigem oder auch etwas anorganischem reagiert kann sie keine Lange Kette mehr bilden. In der Folge bleiben immer monomere Reste mit der Struktur Si-O-Si-O... übrig. Wobei Si vierwertig ist und es oben un unten am Si so oder mit anderen Ketten weitergehen wird.

Dies Kurzkettigen Verbindungen sind dann die Silikonöle, die ziehen vor allem in saugfähige Untergründe ein und verhindern hier eine Neuanhaftung auch chemischer Basis (bedingt auch für Silikone) da die Reaktiven stellen des Untergrundes nicht mehr zugänglich sind.

Silikone bekommt man chemisch kaum angegriffen, das liegt an der Tatsache, dass Silikonketten nur sehr selten angreifbare Doppelbindungen aufweisen und auch sonst kaum echte reaktive Substanzen beinhalten. Die Kieselsäure (SiO2) selbst ist innert gegen fast alles und jeden und nebenbei auch noch extrem Temperaturstabil. Tensidbasierende Reiniger können eigentlich nur Silikonöle aufnehmen, wobei das ein schwieriges Unterfangen ist - es geht mit viel Mühe. Echte Polymerisiert Siklikone kann man nur noch cracken. Dies macht man mit rech aggresiven stark reaktiven Substanzen wie z.B. Monoethanolamin oder auch hochalkalischen Natron- oder Kalilaugen mit Zusatz von katalysatoren und Tensiden. Wirklich sicher ist die Entfernung nach meinen Kenntnisstand aber nicht - es hilft nur mehrfaches arbeiten und "hoffen" dass dies nun alles war.

rien arbeitet ja viel mit Farben und Lacken - vielleicht kennt er eine Möglichkeit - mir ist keine bekannt.

Möglicherweise hast Du einfach Glück gehabt, jogi -gehört ja auch dazu.

Auf jeden Fall bleibe ich bei meinem Statement - einmal Silikon immer silikon - und ehrlich gesagt, nach insgesamt 15 Jahren im Dichtstoffbereich (wir haben immer gegen Silikone gekämpft) ist mir noch nichts haltbareres untergekommen, auch nicht in Bezug auf UV/Wasser Beständigkeit. Gerade da haben Polyurethane häufig große Probleme!

Schleifbarkeit und Überstreichbarkeit sind dabei natürlich ganz andere Themen.

[Wilko Schoormans]

Moin Tom,
nein,Wilko weiß es natürlich auch nicht,nach Deinem Abstrakt über die Chemie der Silikone kann ich nur meinen Hut und mich in die Ecke zurück ziehen,bestenfalls einen Beitrag aus dem Hobbybootsbauerleben bieten.Gruß Wilko.

[vindoede]

Moin Wilko aus der Hobbybauerecke,
das ist ja das feine an der Geschichte.
Der Hobbybauer pfeift auf die Chemie und probiert es aus.
Offensichtlich mit Erfolg, denn wenn ich Dich und Jogi richtig verstanden habe, hält das ja schon seit Jahren.
Da interessiert es mich schon, wie das gelaufen ist.
Ich schätze mal, dass keiner scharf darauf ist weiterhin Silikon zu verwenden.

[TomM]

Ganau das ist meine Frage Heiner,

was haben die beiden angestellt dass es doch klappt!

Obwohl doch alles dagegen spricht und Du ja auch die Erfahrung gemacht hast, dass es nicht hält.

Vor etwa 5 Jahren hat mir noch ein Sika Anwendungstechniker auf der Boot abgeraten auch nur einen Versuch zu machen - auch einen Versuch mit dem Silikonentferner von Sika.

Was hat sich geändert :gruebel: Oder ist es einfach so, das die beiden extrem sauber gearbeitet haben :daumen:

[Carina]

Dennoch:denkt doch einmal an die unselige Abdichtung der Fenster mit Silikon,konnste doch alles wie Kaugummi abziehen und hat nie gehalten und abgedichtet,einmal mit (Spezial)Sika hält nun schon seit Jahren und ist absolut dicht,sogar auf ehemals mit Silikon-vorbehandelten Flächen."...und sie dreht sich doch!"Gruß an Euch,Wilko

Das mit dem Spezial-Sika interessiert mich, unsere Fenster sind undicht. Vor zwei Jahren vom Fachmann (Werft an der Schlei) neu eingesetzt und abgedichtet. Hat auch nicht gehalten. Und die Fachmänner müssten es eigentlich können, bauen selber Schiffe wie die Vindö. Und kennen auch die Probleme der Vindö.

[Wilko Schoormans]

Hallo Karin,habe den Namen des Spezialsika im Moment nicht parat,sehe aber morgen meinen Bootsbauerspezi,der´s weiß.Gruß Wilko