Thema Fenster

Rumpf, Deck, Aufbau, Luken und Fenster Holz, Kunststoff, Metall

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Beitrag von Carina » Sonntag 26. März 2006, 01:35

Christian meint diese Vindø
Bild

Bei unserer CARINA haben wir auch schon die Schraubenlöcher der Fensterrahmen mit Proppen geschlossen (Epoxidharzkleber) und mit kleineren Schrauben die Rahmen wieder angeschraubt. Das hat sich gelohnt, allerdings nur für eine Saison, dann mussten wir wegen eines Sturmschadens in die Werft und dort haben sie mit größeren Schrauben alles wieder versaut :motz:

Das Thema Fenster abdichten steht jetzt wieder ganz oben auf der Liste!
Gruß Karin

Das ist wohl die unendliche Geschichte.......
und ich werde weiter berichten
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Beitrag von Thettis » Montag 27. März 2006, 00:57

Hallo Karin,

was haben denn die größeren Schrauben angerichtet? Sind die Proppen wieder rausgekommen.

Ich habe inzwischen ein paar Kataloge gewälz (bis Mitternacht lief die 5% Aktion von www.schwenckner.de). Dabei bin ich bei den Vetus Fenster hängen geblieben. Wenn ihr auf den Katalog geht ( www.vetus.nl/DE/ --> Produkte --> Deutsche Flagge --> Index --> Bootsfenster) seht ihr eine Querschnittskizze mit Maßen.
Interessant finde ich folgendes:
"... nach Maß gefertigt... die Fenster werden nicht geschraubt, sondern geklemmt. Löcher brauchen nicht gebohrt werden... Alle Fenster werden mit "Inseral"(selbstklebendes Abdichtungsband)" geliefert.
Der Skizze kann man entnehmen, dass von einen Innenrahmen Schrauben in das innere des Außenrahmen greifen. Dies Allerdings innerhalb der Fensterausschnitte.
Dies hört sich alles sehr positiv an, oder?
Nachteil sind die Begrenzen Radius Möglichkeiten (61, 75, 83 & 104) der etwas größere Rahmen (35mm) und der Anschaffungspreis. Über die Optik läßt sich streiten. Verschiedene, schief eingeschraubte und oxidierte, Schraubenköpfe mit Gummiwuls sehen auch nicht so dolle aus.

Gruß
Christian
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Beitrag von Carina » Donnerstag 30. März 2006, 21:46

Moin Christian,

bei Carina hatte ich die Schraubenlöcher mit angedicktem Epoxydharz aufgefüllt und dann Proppen mit sehr kleinem Durchmesser eingedrückt. Die kleinen Holzschrauben haben sehr gut darin gehalten und waren dicht. Die Werft hat die Fenster wegen Schleifarbeiten am Aufbau ausbauen müssen und hat beim Einbau dickere Schrauben verwendet (genau die Größe, dir ich vorher entfernt hatte). Die Folge war, dass die Schraubenlöcher, die sich sehr dicht am Fensterfalzbefinden, zum Falz hin gerissen sind. Durch dise Risse und auch neben den Schrauben dringt nun Wasser ein, zumal die Schraubenköpfe nicht sauber mit dem Rahmen abschließen sonder deutlich überstehen.

Ich werde also die Prozedur vom letzten mal wiederholen müssen. Den Falz hatte ich vor dem Abdichten mit Epoxydharz gestrichen, in der Hoffnung, dass evt. eindringendes Wasser nicht gleich ins Holz zieht.

Die Fensterkonstruktion von Vetus finde ich sehr gut, leider wird der Rahmen außen etwas breiter und von innen, wo man bisher nur Holz und Glas sieht, würde der Gegenrahmen vielleich doch die Optik etwas stören.

Gruß

Uwe
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Beitrag von Thettis » Sonntag 16. April 2006, 23:41

Hallo Karin und Uwe,

das Thema Fenster beschäftigt mich gerade aktiv. Seit drei Tagen versuche ich die Gummireste (Sika) von der Falz zu entfernen, inkl allen Lackfetzen die sich darunter befinden. Jetzt habe ich sieben von 10 geschafft. Da ich mich von vorne nach hinten arbeite werden sie leider immer größer ):

Ein Fenster war von mir mit Pantera ausgebessert worden. Dieses ging nicht mehr raus. Ich habe die Tapetenmesser abgebrochen, Spachtel verbogen, die FEIN Maschine mit Spachtelaufsatz verwenden, doch es hat einfach nicht funktioniert. Am Ende habe ich es mit einem 1mm Sägeblatt an der FEIN Maschine ausgesägt. Also Pantera klebt hier zu heftig. Ich werde die Fenster jetzt mit Silicon einsetzten.
Welches Dichtmittel verwendet ihr?

Ferner interessiert mich welcher Untergrund für die Falz am besten ist. Ihr habt bei euch Epoxy verwendet. Hält das denn, wenn Siliconöle im Holz sind? Ich bin am überlegen das Holz nackt zu lassen, da ja doch nichts anderes richtig hält.

Unsere Schraubenlöcher sind total auf, teilweise sind drei Stück nebeneinander. Bei einer Diskussion im Verein kam ein guter Vorschlag auf:
Außen M4, oder M5, Niro-Linsenkopfschrauben. Innen Messing Hülsenmuttern (auch Linsenkopf). Das würde ganz gut zum Holz und zu den Messing Gardinenstangen passen. Die Rahmen können immer schön festgezogen werden.

Ich habe mir inzwischen einige verschiedene Yachten mit Holzaufbau angeguckt, speziell die Fensterrahmen. Hier gibt es viele Varianten. Einige haben auch nur innen einen Rahmen. Die Schrauben gehen dort von innen ins Holz. So kann kein Wasser von Außen an die Schraubenköpfe gelangen. Bei anderen Booten waren von Innen Hutmutter.
Generell fiel mir auf, dass Messingschrauben von innen die Optik gar nicht stören.

Gruß
Christian
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Beitrag von Jogi » Montag 17. April 2006, 13:48

Thettis hat geschrieben: ......
...

Ein Fenster war von mir mit Pantera ausgebessert worden. Dieses ging nicht mehr raus. Ich habe die Tapetenmesser abgebrochen, Spachtel verbogen, die FEIN Maschine mit Spachtelaufsatz verwenden, doch es hat einfach nicht funktioniert. Am Ende habe ich es mit einem 1mm Sägeblatt an der FEIN Maschine ausgesägt. Also Pantera klebt hier zu heftig. Ich werde die Fenster jetzt mit Silicon einsetzten.
Welches Dichtmittel verwendet ihr?
Das Panterazeugs bekommst du nur mit scharfem Werkzeugs wieder entfernt. Ich nehm dafür immer ein sehr scharf geschliffenes 10mm Stecheisen. Der Umgang erfordert allerdings ein wenig Erfahrung, damit man nichts kaputt macht. :wallbash:
Übrigens nicht mit Hammer oder so sondern nur mit der Hand arbeiten
Thettis hat geschrieben: Ferner interessiert mich welcher Untergrund für die Falz am besten ist. Ihr habt bei euch Epoxy verwendet. Hält das denn, wenn Siliconöle im Holz sind? Ich bin am überlegen das Holz nackt zu lassen, da ja doch nichts anderes richtig hält.
Das Holz nackt zu belassen ist keine gute Lösung, weil dort dann Wasser leicht in das Holz eindringen kann. :no:

Thettis hat geschrieben: Unsere Schraubenlöcher sind total auf, teilweise sind drei Stück nebeneinander.
Das ist ja schon ein grösserer Schaden, bei dem du sicher nicht drum kommst Holzproppen mit Epoxi einzusetzen. :scared:
Thettis hat geschrieben: Bei einer Diskussion im Verein kam ein guter Vorschlag auf:
Außen M4, oder M5, Niro-Linsenkopfschrauben. Innen Messing Hülsenmuttern (auch Linsenkopf). Das würde ganz gut zum Holz und zu den Messing Gardinenstangen passen. Die Rahmen können immer schön festgezogen werden.

Ich habe mir inzwischen einige verschiedene Yachten mit Holzaufbau angeguckt, speziell die Fensterrahmen. Hier gibt es viele Varianten. Einige haben auch nur innen einen Rahmen. Die Schrauben gehen dort von innen ins Holz. So kann kein Wasser von Außen an die Schraubenköpfe gelangen. Bei anderen Booten waren von Innen Hutmutter.
Generell fiel mir auf, dass Messingschrauben von innen die Optik gar nicht stören.

Gruß
Christian
Das mit einem Innenrahmen ist sicher die beste Lösumg. Aber da die Innenseite abgerundet ist wird es auch nicht so einfach.
Jogi

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Beitrag von Thettis » Samstag 22. April 2006, 00:13

Hi Jogi,

bei dem Panterafenster bekam ich noch nicht eintmal den Außenrahmen abgenommen. Hier wollte ich nicht mit den Stecheisen kloppen.

Inzwischen habe ich nach vier Tagen!!! alle Gummireste aus der Falz entfernen können. Am besten ging es mit einem gezogenen (nicht geschobenen) scharfen Stecheisen. Von innen lackiere ich die Fensterauschnitte gerade neu. Das Holz in der Falz ist noch unbearbeitet.

@Tom Was sagst du als Chemiker dazu? Soll ich das Holz vorher versiegeln, oder hält dort nur noch Silikon.

Ist das Silikon von Baumarkt eigentlich Schimmelfrei, oder ist die Marina Ausführung doch besser?

Wie klebt ihr das Silikon ab um den Klarlack zu schützen? Ich habe das Teufelzeug noch nie verwendet.

Neue Löcher habe ich auch noch nicht gebohrt. Ich habe mich noch nicht entgültig entschieden ob ich die letzen 1-2mm durchbohre (2 Schrauben gucken eh schon durch), oder Proppen verwende (wo meine Werft von ab rät) oder in den Rahmen die Löcher tiefer Senke und dickere Schrauben nehme.

Fast alle unsere Fensterschrauben waren mit einer schwarzen klebrigen, nicht aushärtenden Masse eingesetzt. Das Zeug klebte überall (an den Fingern, Schuhen, Teakdeck...) aber nicht in den Schraubenlöcher. Dort ist das Holz schwarz und Morsch.
Das Zeug ist zwar elastisch, dehn sich aber nicht wieder aus.

Gruß
Christian
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Beitrag von Thettis » Montag 8. Mai 2006, 23:43

kleiner Zwischenstatus

Nachdem wir die grauen Stellen innen abgezogen und lackiert hatten, außen einen neuen Anstrich aufgetragen haben und die Falz mit Siliconentferner abruppelten, haben wir auf anraten unseres Freundes (Bootbauer) die Falz an mehren Stellen mit Klarlack lackiert und beobachtet was passiert.
Der Lack verlief ganz sauber und hat eine schöne Oberfläche gebildet. Daraufhin wurde dieser wieder entfernt und wir haben die Falz mit Epoxydharz lackiert.
Dann haben wir uns entschieden doch nicht Silicon zu nehmen, denn die Oberfläche sollte nun sauber sein. Pantera klebte uns für die Fenster zu stark, und so haben wir nun den Sika Fensterkleber 295UV genommen.
Die Schrauben sind nun statt 3,9mm jetzt 4,2mm breit und 3mm länger. Bei den vier großen Fenster haben sie sehr guten halt im Holz. Ich hoffe das sie bei den verbleibenden sechs kleinen Fenster auch gut fassen.

Bei dem 295UV fiel mir auf, dass die Dichtmasse eigentlich ziemlich schwach klebt. Überschüssige Masse ließ sich ganz einfach von allen Materialien entfernen. Die Dichtmasse scheint mir auch weicher zu sein, sodaß durch entsprechenden Schraubendruck wahrscheinlich eine gute Dichtung erreicht werden kann.
Wir hoffen das Beste ((-;

Beim Reinigen der alten Rahmen war das alte Sika leicht mit der Hand abzurubbeln. Das Pantera dagegen mußte mit einem Stecheisen entfernt werden. Es hatte eine extrem gute Haftung.

Wir pressen unsere Fenster nicht mit Keilen von außen in die Falz, sonder ziehen sie von innen mit Saugnäpfen. Dabei waren die normalen Standardgrößen von Baumarkt im Durchmesser zu groß. In einem guten Eisen- und Werkzeugfachhandel haben wir Saugnäpfe für Schaufensterdekorationen gefunden (zum Aufhängen von Bildern ect.).

Gruß
Christian
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Beitrag von Jogi » Dienstag 16. Mai 2006, 20:48

Moin moin,

wir haben unsere Fenster jetzt auch wieder drin :daumen:
Sie sind nach dem Lackieren wie vorher wieder mit Silikon eingesetzt.
Den Rahmen haben wir vor dem aufsetzen von der Innen-/Fensterseite mit Moosgummi beklebt. Damit vermeidet man eine Verklebung des Rahmens mit dem Fenster. :gruebel:
Jetzt mal sehn, was die Zeit so bringt. :gruebel:
Jogi

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Beitrag von Thettis » Mittwoch 17. Mai 2006, 00:29

Hi Jogi,

wir haben Küchenfolie unter die Rahmen gelegt. Die ersten zwei großen Rahmen hatte ich auch schon wieder komplett abgenommen, um zu sehen wie sich die Dichtungsmasse verteilt hat.
Auffällig war das der Sikafensterkleber NICHT auf den Sikadistanzscheiben ( die ich zwischen Holz und Scheibe legte) klebte ???
Ganz anders verhält sich das Pantera (mit dem ich die Schrauben nachgezogen habe). Pantera geht eine sehr feste Gummiverbindung mit dem Sika ein.

schönen Gruß
Christian
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Beitrag von TomM » Mittwoch 17. Mai 2006, 10:53

Moin,

also irgendwann und irgendwo hatte ich es mal gaaaaanz lang und ausführlich beschrieben, wie das so ist mit den Dichtstoffen.

Nur mal zum Punkt Haftung:

Man unterscheidet erst mal die Kohäsionshaftung, der eine chemische Bindung zugrunde liegt und zum anderen die Adhäsion der die van der Waaals Kräfte zugrunde liegen. Unterscheiden kann die beiden der laie ohne Prüfgeräte ert mal kaum. denn die Kohäsion sollte beim Bruch immer im Dichtstoff reißen und niemals an der Dichtfläche (das tut sie aber bei hohen Modulwerten nicht immer) und die Adhäsion sollte immer an der grenzfläche Substrat/Dichtstoff reißen, das tut aber schon Kaugummi (=Adhäsion) nicht immer.

Eine dauerhaft dichte Verklebung erreicht man ausschließlich durch Kohäsionshaftung, also chemische Bindung. Adhäsion wird immer unterwandert und wird immer nach einer Zeit X undicht, so ist das nun mal.

Pantera ist ein Dichtstoff auf sog. Hybridbasis, also ein Polymergemisch (bitte Gemisch nicht wörtlich nehmen) aus Silikon und Polyurethan. Es gibt solche Hybridpolimere auch als Acryl/Silikon oder Acryl/Polyurethan. Bekannt sind die Dinger schon minimum 25 Jahre, genau so wie die Probleme die si haben. Man hat diese Kombinationen rezeptiert um die positiven Eigenschaften von beiden Polymersystemem zu kombinieren (Silikon haftet fast überall problemlos, PU ist besnders wasserdampfdicht.

Allerdings, und das ist einfach so, wo einmal Silikon war haften NICHTS anderes mehr dauerhaft. Ausnahme, man schafft es irgendwie das Silikonmonomer (=Öl) zu entfernen. Oder, wie bei Wilko, man hat ein neues Deck dann ist dort auch nie Silikon gewesen.

Was will ich mit dem langen Vortrag sagen? Niemals sagen Pantera hält, sondern immer Pantera hält seit 3 Wochen bei meinem Schiff. Es gibt nämlich keine Verallgemeinerung, schon gar nicht bei Vindö. Ich kenne einen, der hat seine Fenster mit Pantera eingedichtet und sie sind nach (waren es zwei Jahre?) wieder undicht geworden. Und noch was, 90% aller Glaser haben von dieser Materie fast keine Ahnung, die haben ihren Dichtstoff, der funktioniert und gut ist es. Wäre und ist ja auch nicht zu erwarten, sonst müsste bei jeder Baustelle ein Fachmann für jedes verwendete Material sein, das könnte niemand bezahlen.
so long -> Tom

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Beitrag von air-stord » Freitag 19. Mai 2006, 21:02

Hallo zusammen,
@ tom du hast schon recht – leidige eigene erfahrungen. :wallbash:

Es ist sehr schwierig das silikon zu entfernen, geht aber!!!
Wir denken immer silikon wie auch farbe zieht unheimlich weit ins holz ein.
Dem ist aber nicht so-wird euch jeder anständige bootsbauer bestätigen.
Nur diese verd.........fäulnisbakterien können sich (hab den fachausdruck nicht parat) cm-weit fortpflanzen.
Ist hier aber nicht das thema. :sleep:
Hab es schon mal geschrieben, nur nicht richtig erklärt.
Wir gehen immer davon aus, das die dichtmasse eine verbindung zum umgebenden material eingehen soll. Gibt es bestimmt-kenne aus meinem beruf einige solche anwendungen.
NUR, mit der dichtmasse bauen wir eine dichtung!!!!
Die fenster zuhause-die zylinderkopfdichtung an unseren autos, die gartenschlauchschnellkupplung etc. etc.

Also dichtmasse rein, leicht anziehen UND ERST nach dem trocknen festziehen. :no:
Nach dem motto „ wir bauen uns einen o-ring“
Dies geht besonders gut mit dem fensterrahmen einer vindö.

Feste verbindungen müssen auch fest sein-aber auf unseren möbelstücken kommen unterschiedliche materialausdehnungswerte zusammen. Holz-plexi-metal
Natürlich gehen die modernen dichtungsmassen unheimlich weit mit – aber wir haben auch noch so andere nebensächlichkeiten, wie UV strahlung-saure luft etc. zu beachten. :motz:

Um den silikonwarner TOM hier noch mal zu unterstützen-er hat recht!!!! :daumen: :daumen: :daumen:

BTW, mache gerade einen versuch mit richtigen o-ringen (abfallbrett-gefräßt-als orginal vindö ausschnitt, o-ring in den falz gelegt – scheibe drauf, hilfsrahmen angeschraubt und mein heißgeliebter dampfstrahler.!!!!!
Das ding bleibt bis nächstes jahr draußen im garten ( ups sollte noch rasenmähen.)
Wünsche euch allen eine schöne saison. :wink2: :wink2:

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Beitrag von TomM » Freitag 19. Mai 2006, 22:54

Moin,

sei ned bös Max, so rechtDu hast, so unrecht hast Du auch. Das Monomere Silikon (Silikonöl, einfach ausgedrückt) zieht Meilenweit ins Holz und Du bekommst es nimmer richtig weg.

Zu Deiner Theorie "Wir bauen eine Dichtung": Dem ist leider nicht so, denn sonst könnte man sich den gesamten Aufwand sparen und einen Butylkautschuk zum Dichten nehmen. Im gegensatz zu fest verschraubten Dichtflächen, die erhalten ihre mechanische Festigkeit durch die Verschraubung, haben wir bei Fenstern (egal ob Vindö oder Haus) das Problem der Ausdehnungskoeffizienten. Das heißt, um eine Dauerhafte Dichtigkeit zu erreichen ist es notwendig, dass der Dichtstoff haftet und genügend Scher- und Schälkräfte aufnehmen kann. Ansonsten wir er unterwandert und ist nach einer weile nicht mehr dicht.
so long -> Tom

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Beitrag von air-stord » Montag 29. Mai 2006, 20:51

Hallo tom,

bin dir doch net bös. :grin:
Ist doch ein forum : erfahrungen–ideen-versuche sollen doch hier ausgetauscht werden.
Meinte eigentlich, die kombination von beiden verfahren-kleben UND druck. :daumen:
Viele ziehen die schrauben einfach gleich fest, anstatt die dichtung erst ein wenig antrocknen zu lassen.
schreibt selbst SIKA im tech. Merkblatt.
Bei mir (denke bei euch größtenteils auch) ist der fensterrahmen ein massiver edelstahlrahmen (baut doch heute keiner mehr). :mrgreen:
SILIKON der meilenfresser.
hatte da was falsch verstanden-farbe zieht nicht wirklich tief ins holz.
die fäulnißbakterien UND unser freund das silikonöl hingegen schon.
Das üble dabei soll sein (hey, nicht meine aussage-s.forum) bei jeder hitzewelle (unter der persenning) maschiert das freundchen weiter, wird also nicht fest wie farbe.
Na ja irgendwann stoppt es schon, da nichts mehr da ist. :smhair:

BTW, beneide euch(positiv gemeint) ihr könnt schon die schoten in den händen halten-ich dagegen schleifmaschine und stichsäge. :wink2:

Wünsche euch allen gutes wetter und einen super sommer ( wo ist er??)

Grüße vom größer werdenden see

max
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Beitrag von Thettis » Mittwoch 8. November 2006, 00:43

Hier kommt nun unsere Zusammenfassung

Abdichten der Fenster im Frühjahr 2006
(Kopie von unserer Website)


Die Fensterscheiben waren vor einigen Jahren von einer Werft neu eingesetzt worden. Doch nun waren alle wieder undicht. Wir mussten dringend etwas unternehmen.
Bild

Nur dieses Fenster war nach dreimaligen provisorischen Ausbesserungen mit Pantera noch dicht. Entscheidend war beim dritten Anlauf das Tape über den Schrauben. Damit war bewiesen dass das Wasser auch über die Schrauben eindringt.
Bild

Die Motivation war nicht groß, aber ich habe viele Tipps aus dem "Vindoe-Forum" bekommen. Eines Tages hab ich mich einfach auf die Arbeit gestürzt und alle Fenster ausgebaut. Das mit Pantera ausgeflickte Fenster wollte aber nicht. Dieses habe ich im vierten Anlauf mit einem 1mm dicken Sägeblatt auf einer Osziliermaschine ausgesägt. Die anderen Fenster waren mit Sika verklebt gewesen.
Bild


Ob eine ausreichende Dichtigkeit überhaubt vorhanden war ist allerdings sehr fraglich. Viel Gummi ist nicht zu sehen. Die Scheiben waren teilweise 2mm tief im Holz versenkt, sodaß der Rahmen gar keinen Druck auf die Scheibe bringen konnte.

Bild

Hier waren es doch tatsächlich ganze 0,1mm Gummi zwischen Holz und Glas !

Bild

Die Schrauben waren mit einer flexiblen, nicht aushärtenden und nach Teer riechenden Masse eingesetzt. Das Zeug klebt und dichtet nicht. Arbeitet der Rahmen und die Schraube bleibt ein offener Spalt. Das Teufelszeug ist aus den Holz nicht mehr sauber zu entfernen.
Bild

Die Schraubenlängen waren unterschiedlich. Bei einem Fenster sind sie länger als die Materialstärke gewesen. Wir haben bei den neuen Schrauben etwas breitere und längere verwendet, und damit das Maximum ausgenutzt.
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Der Klarlack blätterte im Innenraum ab.
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Die schlimmste Arbeit war das vorsichtige Entfernen der alten Gummireste. Erstmal grob ausschneiden
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Danach bis auf das saubere Holz runter um eine gut haftende Oberfläche zu erlangen.
Bild



Hierfür sind Stecheisen am besten geeignet (Senkrecht ziehen (kratzen), nicht stechen).
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Das nackte Holz haben wir mit Silikonentferner gereinigt. Zwei große Schraubenlöcher wurden mit Epoxy versiegelt.
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Danach wurde die Kajüte angeschliffen und neu lakiert (nicht die Falz für die Fenster). Hier ist sehr gut zu sehen wir tief die Teerpaste in das Holz eingedrungen ist.
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Mit Klarlack haben wir die Falz auf Silikon untersucht. Der Lack ist nicht weggelaufen. Daraufhin haben wir ihn wieder entfernt und die Falz mit Epoxidharz vesiegelt.
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Nun konnten wir mit dem Abkleben innen und außen beginnen.
Bild


Damit die Rahmen die Scheiben gut auf die Gummidichtung pressen können müsssen die Scheiben ca. 1-2mm über die Kajütwand überstehen. Aus einer Panterawurst haben wir Distanzscheiben geschnitten und diese zwischen Holz und Glas gelegt. So haben wir eine ausreichend starke Gummischicht bekommen.
Die Fenster haben wir wegen der Ausbauprobleme nicht mit Pantera eingesetzt, sondern mit dem Sika Fensterkleber. Dessen Haftung scheint nicht sehr stark zu sein, aber er ist sehr flexibel und läßt sich gut mit dem Rahmen pressen.
Bild


Mit Saugnäpfen haben wir die Scheiben in die Form gezogen.
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Drei Tage später haben wir den Rahmen abgeklebt.
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Bild

Den Rahmen haben wir mit Küchenfolie aufgesetzt. So kann dieser jederzeit ohne Probleme abgenommen werden.
Bild



Die Schrauben haben wir allerdings mit Pantera verschraubt - sicher ist sicher((-;
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Pantera ist in der Konsistenz dünnflüssiger als die anderen Dichtungsprodukte. Im Innenraum kam teilweise das Gummimaterial aus dem Holz. Ich vermute mal dass hier vorher das Wasser durchkam.
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Unsere Dachlucke haben wir gleich mit ausgetauscht. Das Plexi war von der Sonne total zerkratzt, und auch hier kam Wasser ins Innere.
Als Dichtung fanden wir ganz normalen Fensterkitt.
Bild


Diesen haben gründlich entfernt
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Und dann die neue Scheibe (14mm Dick) eingesetzt.
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Diese Saison war alles prima trocken.
Gruß
Christian
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Beitrag von Mats » Sonntag 2. November 2008, 00:59

Liebe Fensterfreunde,

im Nachgang zu meinen Beitrag aus 2005 auf der Seite 1 dieses Themas habe ich bis jetzt folgende Erfahrungen gemacht:
1. Die Fenster sind jetzt in der 3. Saison 100 % dicht.
2. Nach jeder Saison habe ich vor dem Malen die Fensterrahmen demontiert (Da sie sonst vom Lack ankleben und das Ergebnis ist besser als abgekleben. Ich demontiere auch alle anderen Beschläge vor dem Malen). Dies ist wegen der Moosgummizwischenlage kein Problem. Zwecks besserem Lösen im folgenden Winter, habe ich vor jeder Montage die Dichtung mit Talkum eingepudert.
3. Obwohl das Butylkautschuk nicht fest wird, bleiben die Fenster im Aufbau. D.h. sie fallen nach dem Lösen des Rahmens nicht von allein heraus.
4. Entlang der Schrauben dringt kein Wasser ins Holz, da beim Anziehen des Fensterrahmens das Moosgummi auf die Schraubenhälse gepreßt wird. Zusätzlich habe ich jedes Jahr beim Malen mit einer Spritze verdünnten Lack in die Schraubenlöcher gespritzt. Dadurch bleibt das "Holzgewinde" stabil.

Ich sehe 2 Vorteile bei meiner Fenstermontage. Man kann leicht die Fenster austauschen (Kratzer), da das Butylkautschuk einen leichten Ausbau zuläßt (Es müssen keine alten Dichtungsreste entfernt werden, man kann sogar das Dichtungsmaterial wieder in Form bringen und noch mal verwenden). Man muß sich auch keine große Mühe bei der Montage machen, da das Dichtungsmaterial von allein durch den Rahmendruck die Lücken findet. Ferner lassen sich zum Malen die Fensterrahmen leicht entfernen, weil Sie nicht angeklebt sind.
Bisher sehe ich nur einen kleinen Nachteil: Man muß anfangs von Zeit zu Zeit überschüssige Dichtungsmasse, die nach und nach unter dem Fenster hervorquillt abpopeln.

Die beiden Fotos zeigen einen Fensterahmen bei / nach der Demontage.

Gruß von

Mats

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