Haarrisse im Gelcoat

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Haarrisse im Gelcoat

Beitrag von Thettis » Samstag 25. März 2006, 23:48

Bei unserem Boot sind an einigen Stellen Haarrisse im Gelcoat.
Auch die verbogende Reelingstütze (http://vindoe-forum.de/viewtopic.php?t=687) hat ihre Spuren hinterlassen.
Diese möchten wir gerne behandeln um die Konsistenz zu erhalten. Ein Freund (Bootbauer) gab mir folgende Verfahrensanweisung:

1. Die Problemzonen polieren (wichtig für Punkt 5)

2. Mit Winkelschleifer das Wasser getränkte, und dadurch abgelöste, GFK Material (sieht heller aus als das intakte GFK) abtragen.

3. Entsprechende Schichten wieder auflaminieren

4. Schleifen

5. Gelcoatfarbton abstimmen (über min. 4Tage)

6. Gelcoat auftragen

7. Polieren

Hat jemand von euch schon Erfahrung mit diesen Reparaturen gesammelt? Ich traue mich gar nicht einen Winkelschleifer auf das Boot zu halten. :no: Und das plan schleifen in der Rumpfform bekomme ich bestimmt auch nicht hin . Ich kann besser mit Holz umgehen.
SY Thettis aus Hamburg

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Beitrag von air-stord » Sonntag 26. März 2006, 22:30

Hallo christian,

kenne dein problem mit den stützen, aber was sind das für andere haarrisse??
Als alter (ehemaliger plastikbootfahrer) kenne ich diese risse nur bei überbelastung in den bereichen wo auch kraft eingeleitet wird (zu schwach ausgelegt) aber bei einer vindö??? :gruebel:
Vielleicht dort verstärken???
Egal wie, es gibt eigentlich nur zwei arten von beschädigungen (meine nur haarrisse)

Die kleinen, wirklich nur haarrisse einfach mit einem dremel aufschleifen, gelcoat drauf und fertig!!
ABER bei beschädigungen, genauso machen wie es dein freund empfiehlt.
Keine angst vor der flex-nimm den gummiteller und schleifscheiben
(nicht die harten wie beim metalltrennen-sehen eher wie hartes schleifpapier aus)-geht super gut.
Dann wie beschrieben evtl. mit matte aufbauen, ABER nur wenn das GFK wirklich beschädigt sein sollte. :scared:
Btw. 1 zu 10 – bei 1mm tiefe sollten ca. 10 mm in der breite freigeschliffen werden, je weiter um so besser-stichwort schäftung
Tja und den rest wie beim holz :sleep:
Spachteln-mit einer latte gerade ziehen, leicht schleifen (280er) uuuuuuuuund viel polieren. :motz:
Mit der latte bekommst du auch das gelcoat wieder in die form die du möchtest
Nehme ( sorry nahm) immer abfälle aus dem baumarkt – hartfaserleisten-abschnitte von den großen platten ca 10mm dick, legen sich super an die form :yelclap:

Na, da arbeitet ja noch einer-dachte nur ich versinke im schleifsaub und harzgerüchen :elch:

Viel erfolg

Max vom see
ich liebe holz-wenn es nicht rott ist

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Beitrag von Jogi » Montag 27. März 2006, 21:04

Moin,

die Gfk-Reparatur ist eine Sache, aber damit ist die Ursache nicht beseitigt.
Ursache ist ja wohl, dass das Laminat zu schwach ausgelegt war.
Darum hab ich bei unserer V50 unter das Deck ein Flacheisen von ca 2m Länge eingezogen.
Über dieses Flacheisen (VA) werden jetzt die Kräfte von den Relingstützen und den Püttings grossflächig in das Laminat eingeleitet.
Das grossflächige Einleiten der Kräfte ist ein wichtiger und entscheidender Faktor.
Jogi

SY Lille Ø Vindö 50SL
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Beitrag von Thettis » Samstag 1. April 2006, 00:39

Hallo Max und Jogi,

die Beschädigungen sind durch punktuelle Überbelastungen aufgetrehten. So hat sich z.B. neulich beim "Schneesturm" der Fuß von der Relingstütze verbogen. Am Bug rammte der Anker mit der Spitze ins Gelcoat und die anderen Stellen kommen noch von den Vorbesitzern (ich vermute mal mißglückte Anlegeversuche). Risse durch Materialermüdung, oder Pfusch bei der Laminatverarbeitung (wie ich es schon auf anderen Tupperdosen gesehen habe, gibt es bei uns nicht.
Insgesamt sind es aber bestimmt sieben Risse die ich endlich mal angehen will.

Den Tipp mit der Hartfaserleiste finde ich gut.

Über zusätzliche Verstärkungen der Relingstützen denke ich auch schon nach. Bei der V40 stechen die dreieckigen Fußplatten im ziemlich steilen Winkel (ich schätze mal 50°) durch die angeschnittene "Backdeckerform".. Oben ist die größere Auflagefläche, aber unten ist nur die Spitze des Dreiecks. Die Gegenplatte im Rumpf hat die gleichen Abmessung. Genau hier haben wir bei zwei Stützen die Haarisse bekommen (beim letzten Schneeschaden gab es gleich fünf Risse). Interessanterweise sind die inneren Platten aus Alu. Ringsherum quillt das "gute" Silicon heraus.
Die Wanten sind innen aber gut verstärkt. Hier mache ich mir keine Sorgen.


schönen Gruß
Christian
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Beitrag von Thettis » Samstag 1. April 2006, 00:54

Weiß jemand von Euch welcher RAL Ton für das Gelcoat passen könnte?

Christian
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Beitrag von air-stord » Sonntag 2. April 2006, 20:17

hallo christian,

kenne die V40 nicht von innen, deshalb kann ich zu deinen stützen keinen beitrag leisten.
AUßER,
dir meinen kleinen tick erzählen. :eyes:
habe ich bis jetzt immer so gehalten. mir ist als jugendlicher segler
(11 jahre) auf meinem ship die want aus dem gelcoat gerissen. :wallbash: :wallbash:
seitdem verstärke ich auf ALLEN booten ALLE beschläge sehr großzügig
(meistens eine teakholzplatte die ich zusätzlich einlaminiere) dazu gehören klampen-relingstützen fock-genuaschinen etc.
ALSO unter die stützen ca 20 cm langes min 10 cm breites teak anlaminiert (vorher gut entfetten!!!!) dann die orginal platte darunter.
und gut ist.
bin einfach, wie werfen beschläge anbringen-s.o.- ein gebranntes kind.
wenig aufwand, aber danach ist ruhe! :sleep: :sleep:

ach ja anker, klebe mit sika ( dort gehts) zwei VA4 platten an!!!
(natürlich hochglanzpoliert) :yelclap:

grüßle vom see
max, der dieses jahr schleift und NICHT segelt
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Beitrag von Thettis » Montag 10. April 2006, 01:05

Hi Max,

hier ein Foto von den Haarrissen bei der Relingstütze
Bild

Von innen sitz eine Alu Platte (schön mit Silikon eingeschmatzt)
Bild
Ich finde deren Auflage ist unten zu klein. Diese werde ich wohl gegen rechteckige Nirobleche tauschen (im nächten Winter Bild)

Bei der Verstärkung der Wanten mache ich mir keine sorgen. Die sehen so aus
Bild

Seit dem wir unseren neuen Ankerbeschlag fahren, gibt es eigentlich auch keine Unfälle mehr mit dem Anker. Ich denke ich kann auf die aufgeklebten Niroplatten am Bug verzichten.


@Max Du willst doch wohl nicht das ganze Jahr lang schleifen??

Gruß Christian
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Beitrag von air-stord » Dienstag 11. April 2006, 10:38

Hallo christian,

also wenn die risse erst jetzt entstanden sind du dir sicher bist dass keine feuchtigkeit eingetreten ist (bzw. diese wieder draußen ist) dann einfach mit einem dremel etwas aufweiten und ausspachteln.
Natürlich kannst du auch gelcoat nehmen. NUR du musst es eh lackieren!!!! :wallbash:
Denn neues gelcoat nach RAL farben hat nichts mehr zu tun mit dem doch schon ausgeblichenen an deinem rumpf ( geht uns allen so)
Hole dir eine farbmustertabelle von einem guten farbfachhandel und vergleiche direct auf deinem rumpf. danach die farbe anmixen lassen Dünn auflackieren-aushärten lassen und dann beipolieren. Kleiner tipp, es gibt schleifpapier bis körnung 10.000 !!!!! in worten zehntausend.
Frag mal einen autolackierer, wie er lacknasen bei neulackierungen wegbekommt. :grin:
Diese stelle sieht man danach nicht mehr.

Die unterfütterung deiner relingstütze würde mein weiblicher mitschleifer als „schnuckelig“ bezeichnen. :eyes:
Denke mal an den hebelarm so einer stütze.
Nimm einfach ein 10mm dickes sperrholz, ca 20cm lang (natürlich auch länger) so breit wie möglich – bohre die drei löcher durch, rumpfwand etwas anschleifen, schön dick mit glasfaserspachtel (den aus dem autozubehör ) belegen, dann das brett an den rumpf und gleichzeitig die stütze angeschraubt (incl. dem schnuckeligen teil).
Der faserspachtel wg. Krafteinleitung !!!!
Dann kann sich auch mal der stegnachbar daran abdrücken :scared:
UND es geht sehr schnell

Ach ja, schleifen fast beendet (rede hier noch nicht vom zwischenschliff) die ersten neuen holzteile werden gerade eingebaut.
Bin halt bracialtechnicer, alles was nichts ist, muß raus. :mrgreen:

Grüßle vom see
max
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RAL Ton für das Gelcoat

Beitrag von Nirakflower » Donnerstag 13. April 2006, 11:09

Hallo,

bei dem Gelcoat habe ich auch lange nach dem richtigen gesucht. :wonder:

Nun habe ich aber die lösung, zu mindest bei unserem Boot gehts
gut :grin:

Gelcoat von Voss Chemie ( Yachtcare )
Den RAL 9001 cermeweiß und RAL 9010 reinweiß mischen.
Erst Reinweiß dann mit Cremeweiß solange zufügen bis es past.

Horst

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Beitrag von Thettis » Sonntag 16. April 2006, 22:50

Hallo Horst,

vielen Dank für den Tipp. Ich werde es mal antesten.

Christian
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Beitrag von Thettis » Sonntag 16. April 2006, 23:05

Moin Max,

die Risse an der Relingstütze sind neu. Allerdings gibt es da ja auch noch die alten Baustellen. Die Risse vom Anker, und die die schon drin waren als wir das Boot übernommen haben
Ich flicke immer mit Gelcoat. Der Rumpf ist auch durch die Vorbesitzer ganz schön ausgespachtelt. Aber die Hauptsache ist, dass der Rumpf versiegelt ist. Später kann dann auch mal lackiert werden, aber erst wenn nichts mehr geht.

Im Moment quäle ich mich aber immer noch mit den Fenstern. Danach kommt der Rest dran.

Gruß
Christian
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