Ruder 30er

Rumpf, Deck, Aufbau, Luken und Fenster Holz, Kunststoff, Metall

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harald
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Ruder 30er

Beitrag von harald » Dienstag 21. Oktober 2008, 21:54

Moin, auf unserer in der ersten Saison (für uns :wink: ) gesegelten 30er habe ich ein leichtes Spiel in der Pinne bemerkt. Aus dem Wasser sieht man dass es sich um die verbindung Blatt/Schafft handelt. Netterweise hat uns der Erstbesitzer den ganzen Rechnungsordner für bisherige (25Jahre) arbeiten hinterlassen. da wurde vor 4 jahren die Ruderanlage gängig (?) gemacht und der Teakholzkeil erneuert..
Nun hätte ich alles in der Verbindung zwischen Ruderschaft und Blatt vermutet, aber kein Teak, eher so ein ganz klassischer Keil in Nut - so was was ich auch noch nachfeilen kann...
Bevor ich jetzt aber alles auseinander nehme - was ist denn das klassische Verbindungelement zwischen Ruderblatt und Ruderschafft? Nur damit ich weiß ob Feile oder Hobel mitgenommen werden muss... :???:
Hat da jemand schon Erfahrung gesammelt?

und wenn man schon mal dabei ist:
weiß jemand auf was das GFK des Ruderblattes ruht? Nicht des Pudels sondern des Ruders Kern?

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TomM
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Beitrag von TomM » Dienstag 21. Oktober 2008, 23:29

Moin,

bei der 32er ist das eine Edelstahlwelle, die einen Konus mit Nutstein hat der dann im Bronzelager des Ruderblatter seinen Sitz findet.

Beim Mir war es auch mal "locker". Da ich irgendwann mal Achteraus in den Matsch gefahren war (Tidengewässer) hatte ich das Blatt ab :smhair: . Oh Graus - das Ding besteht aus zwei hälften die aneinandergepappt sind und war vorne aufgeplatzt.

Neu laminiert, wieder eingebaut und eine Saison mit nem Wackelruder rumgefahren :motz: .

Im Winter hatte ich einfach die Mutter nachgezogen und seitdem ist Ruhe.
so long -> Tom

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Beitrag von Wilko Schoormans » Mittwoch 22. Oktober 2008, 07:57

Moin Harald!Bei der 30er,die ich vor Jahren gefahren habe,ist beim Rückwärtsfahren dasselbe passiert,was Tom berichtet:Bruch,mit dem Unterschied,daß im Ruder die 90 Grad zur Ruderachse angeschweißte kleine "Nironase" abgebrochen war.Das Ruder wurde aufgeschnitten,eine stärkere Nirostange angeschweißt,das Ruder wieder laminiert.
Du müßtest aber erkennen können,an welcher Stelle das Spiel besteht,wenn Du mit dem Boot aus dem Wasser bist:entweder zwischen Ruder und Achse oder zwischen Achse und Pinne.Gruß Wilko

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Beitrag von vindoede » Mittwoch 22. Oktober 2008, 08:30

Moin Harald,

verstehe ich das richtig? - In der Nut zwischen Ruderwelle und Ruderblatt liegt ein Teakholzkeil?

:gruebel:
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von harald » Mittwoch 22. Oktober 2008, 10:57

Erstmal vielen Dank für die Antworten.
Das Spiel ist zwischen Ruder und Achse. Ich kann auch die Mutter sehen die in den Ausschnitt für das "Schiffsschräubchen" - in Verlängerung der Achse - ragt.

Mit dem Teakholzkeil, das Stand auf der Rechnung der Werft. Vor 4 Jahren wurde vom Vor-Eigner das "Gängig machen" des Ruder beauftragt. Auf der Rechnung stand dann "neuer Teakkeil angefertigt und eingepasst"

Muss ich wohl auseinandernehmen und mal sehen was drin ist.
Sehe ich doch richtig:
Mutter ab, Ruderblatt sichern :shock: , Achse an Deck nach oben rausziehen.
Oder gibt es da noch irgendwelche Sicherungen?

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Beitrag von vindoede » Mittwoch 22. Oktober 2008, 11:11

Das wird wohl der Holzkeil an Deck sein durch den die Ruderwelle geht.

Ruderwelle und Ruderblatt sind, wie hier auch schon beschrieben, durch eine Keilnut verbunden.
Die Welle wird aus Edelstahl sein und die Buchse im Ruderblatt aus Bronce oder ebenfalls aus Edelstahl. Der Keil ist dann hoffentlich aus Messing.

Ruderwelle und Buchse sind bei "Nautilus" (V50) konisch und durch ein Gewinde mit Mutter und Sicherungsblech vorgespannt und gesichert.
Die kraftschlüssige Verbindung übernimmt der Keil in der Keilnut.

Wenn dort Spiel entsteht, hat sich die Mutter gelöst und der Keil ist verschlissen. Der Keil mus durch einen exakt passgenauen ersetzt werden.
Die Mutter muss fest und spielfrei angezogen und gesichert werden. Ist das nicht der Fall tritt erneut ein schneller Verschleiss des Keiles auf.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von KaiH » Mittwoch 22. Oktober 2008, 12:47

Hallo,
die Paßfeder zwischen Ruderwelle und Ruder ist bei der V32 6x6mm
Messing od.Bronze als Formschluss ausgeführt.Der Konus im Ruder
ist Edelstahl wie die Welle und ein Kraftschluss,wichtig ist das das
Gewinde noch ausreicht zum festziehen ansonsten muß man eine
Distanzscheibe zwischen Ruderblatt und Mutter legen.Das Ruder
besteht bei uns aus gespritzten GFK massiv.Empfindlich ist die Ruderwellendurchführung im Ruder,ist bei mir durch eine Hülse
schon verstärkt weil gerissen.Die Schlauchschelle sollte man bei der
Demontage der Ruderwelle ebenfalls lösen,sonst läßt sie sich nicht
herausziehen.
Gruß
Kai

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Beitrag von harald » Mittwoch 22. Oktober 2008, 13:23

Ist da denn wirklich ein Konus in der Hülse? Und die Feder eine klassische Passfeder (Federnut nach beiden Seiten geschlossen) Dann wäre normalzustand ja Kraftschluß durch Konus und gegen mutwilliges (Grundberührung und so) durchdrehen der Pinne dann die Feder.
Wenn ichs mir genau überlege muss doch noch irgendwas von der Achsaufnahme im Ruderblatt als Stahlteil weitergeführt werden? Reiner Formschluss zwischen der Hülse und dem GFK kann es ja nicht sein...

Danke für den Tip mit den Schlauchschellen!

Werde das Ruderblatt dann erstmal rausnehmen - dann bekomme ich auch noch die letzte Seepocke aus der Nut vor dem Ruderblatt raus
:motz:

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Beitrag von TomM » Mittwoch 22. Oktober 2008, 13:49

Jepp,

es ist genau so, wie Kai das schrieb. Mein Eindruck war damals, dass die feder eigentlich nur zur Ausrichtung Pinne/Blatt dient und der Kraftschluß über den Konus erfolgt.

Aufgeplatzt war übrigens bei mir auch nur der Bereich in der Nut, also die Führung Ruderwelle/Ruderblatt.
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Beitrag von harald » Mittwoch 22. Oktober 2008, 13:58

Nach Murphy heißt das die Buchse im Blatt müsste bei uns gerissen sein, sehe jedenfalls sonst keinen Grund warum sich die Mutter da etwas lockern sollte.
Aber wie habt ihr denn die Buchse verstärkt? das kann sich doch nicht einfach um eine Konusförmige Buchse handeln die einlaminiert wurde? da muss doch noch was dran sein um die Scherkräfte in das Blatt weiterzuleiten?
Sorry wenn ich viel Frage - aber wenn 300 KM zwischen Boot und Wohnort liegen müssen die raren Arbeitswochenenden gut geplant sein.
Muss ja wissen ob ich eine CNC-Fräse und Drehbank für die Konusproduktion in den Kofferraum wuchten muss :help1:

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Beitrag von TomM » Mittwoch 22. Oktober 2008, 14:18

Moin,

nun ja - irgendwo hatte ich das schon mal geschrieben - da läuft ein Profil vom "Eingang" Ruderwelle bogenförmig um den Schraubenbrunnen herum und endet am "Ausgang" Ruderwelle.

Aufgeplatzt war das Laminat davor. Außer, dass Wasser eindringt passiert da im ersten Rennen wohl eher nichts, die Stabilität kommt von dem Bogen (ich hatte das Ding mal Hufeisen genannt).

Aber wie gesagt - das ist bei 32er so, wie das bei der 30er aussieht weißt Du erst wenn's auseinander ist.
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Beitrag von harald » Montag 20. April 2009, 10:23

Da hat sich doch ein Konus verborgen, nur hatte die Werft des Vorigen Eigners das Blatt auch schon mal demontiert, dann ohne Scheibe eingesetzt. Das heißt die Mutter hat sich bis Gewinde Ende ins GFK geknabbert - nur war da nicht mehr genug Druck um den Konus auch anzuziehen. da ging die Übertragung nur noch über den Formschluss der Passfeder.
Jetzt nur noch das Kajütdach wieder drauf, ein paar Liter Antifouling an den Rumpf, etwas lack aufs Holz, Mast drauf, Steckverbindungen neu.......
und schon startet Fräulein Bö in die Saison. :wink:

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Beitrag von vindoede » Dienstag 21. April 2009, 08:20

Moin,

ist doch prima wenn Probleme sich ohne grösseren Aufwand beseitigen lassen.

Allerdings gibt es einem auch wieder mal zu denken wenn man sieht, was Werften/Profis manchmal so abliefern.
Gruss aus Flensburg
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