achterlicher Vollalarm....

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Heizer
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achterlicher Vollalarm....

Beitrag von Heizer » Dienstag 14. Oktober 2003, 18:23

Hoi,
hier nun ich wieder.... :grin:

Am Liebsten kreuze ich ja bei aufkommenden stärkeren Winden mit dem 1.oder 2. Reff im Groß und der Fock 1 vor dem Wind weg.Das scheint bis Orkanstärke zu funktionieren,wenn man nicht ungedingt ein Tonnenpaar treffen muß. :mrgreen: Wenn ich nun gezwungen bin platt vor Laken bei stärkeren Winden zu segeln,nehme ich immer die Fock weg und allein mit dem Groß geht es weiter.Würde ich z.b. nur das Groß wegnehmen steuert sich alles sehr eierig.Habt Ihr da ähnliche Erfahrungen? Nur mit dem Groß sehe ich aber keinen,alle laufen immer nur mit Ihrer Rollfock vor dem Wind ab?:gruebel:
Sind Vindös da anders oder habe ich ein gestörtes Verhältnis zu meiner Fock? Wäre die Genua vielleicht besser oder sollte ich gar mit Vollzeug,den Schmetterling gesteckt,es richtig auf der Logge krachen lassen???? (nur mit dem Groß habe ich in solchen Situationen oft über 8 Knoten auf der Logge gehabt) :scared:


Gruß Heizer!


PS:...war das eine Saison,gell!? Endlich geht die Schrauberei wieder los... :daumen: .Ein Fazit und unendlich neue Fragen und Postings haben sich angesammelt.Bis bald!

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TomM
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Beitrag von TomM » Dienstag 14. Oktober 2003, 18:52

Och, der Heizer iss wieder da :freu:

Schön, dass es Dich wieder hergetrieben hat.

Also ich, aber ich bin da kein Maßstab, hasse es mit dem Groß vor dem Wind zu geigen, einmal musste ich das und prompt hat mich ne Welle auf die andere Seite gedreht. Suuuper, der Knall im Gebälk :scared: , ich konnte gerade noch das Schlimmste verhindern :smhair: .

Soll sagen, ob die 32er dann besser segelt weiß ich nicht, ich nutze jedenfalls nur die Genua. Bei 7 und darüber hab ich drei Reff im Groß und das vordere Tüchlein nur noch gaaaanz wenig (so 8 bis 10m²) ausgerollt.

Der ganze kram steht zwar dann wie ein Küchenhandtuch aber ich brauche auch keine Bärenkräfte mehr um die Dame vor dem Luven zu bewahren.

Aaaaaaber, meine Erfahrungen sind Nordsee, da sind die Wellen anders und es gibt Strömungen. Ab nächstes Jahr Förde :yelclap: ma gucken was dort ist.
so long -> Tom

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Beitrag von vindoede » Mittwoch 15. Oktober 2003, 07:38

Moin Heizer,
mit einem Langkieler vor dem Wetter ablaufen ist immer eine elende Kurbelei. Je achterlicher desto schlimmer.
Ich mache das in solchen Fällen gerne mit GII oder Arbeitsfock und Besan. Dabei liegt das Schiff einigermassen ruhig auf dem Ruder.
Bei Orkan habe ich das allerdings mit diesem Schiff noch nicht ausprobiert. Bei solchem Wetter schau ich immer über irgendeine Hafenmole --- ich bin kein Seeheld.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von Heizer » Mittwoch 15. Oktober 2003, 10:36

Danke für die Anregungen.....

Ok,bei platt vor dem Wind macht Ihr also das Groß lieber weg.Mit der Fock 1
hatte ich das ja auch schon probiert,doch irgendwie bedarf es dann erhöhter
Aufmerksamkeit,weil durch den Schnitt des Unterlieks(geht schräg nach oben
weg und ist relativ kurz) die Fock schnell zusammenfällt und bei Welle sehr instabil steht.Auf
ein Ausbaumen der Fock habe ich in solchen Situationen dann irgendwie auch
keinen Bock mehr.Nächste Saison werden ich es dann mit der Genua 2 veruchen.

Fazit:
Von dem Seegangsverhalten bei stärkeren Winden bin ich eigentlich von der
Vindö begeistert.Wenn man es geschafft hat das 2.Reff und die Fock 1
anzuschlagen,kann eigentlich auf allen anderen Kursen kommen was will.Als alter BAV-Skipper habe ich
die gewaltigen,vibralen Donnerschläge von Rumpf und Rigg noch nicht ganz
vergessen. :smhair: Außer der nervenden Polterei von leeren Pfandflaschen haben wir
praktisch keine Geräusche an Bord,was vielleicht als positives Anzeichen
einer intakten Substanz gedeutet werden kann. :mrgreen:


Gruß Heizer! :wink:
Zuletzt geändert von Heizer am Mittwoch 15. Oktober 2003, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von vindoede » Mittwoch 15. Oktober 2003, 10:54

Äh :gruebel:
ich bin etwas verwirrt, reden wir vom Aufkreuzen bei Wind und Welle oder vom Ablaufen :gruebel:
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von Heizer » Mittwoch 15. Oktober 2003, 11:10

Hoi Vindoede,

was ich eigentlich ausdrücken wollte ist,daß ich die Fock beim Ablaufen vor dem Wind nicht sauber in den Griff bekomme.Die zieht also nur selten richtig,fällt oft in eine Art bauchigen Putzlappen zusammen und scheint die Geigerei noch zu unterstützen(was mit dem Ausbaumen verhindert werden könnte).Ich habe einfach weniger Spiel im Kurs.Anders wenn ich nur mit dem Groß ablaufe.Hier muß ich den Kurs nicht so genau halten und muß nur das Halsen verhindern.Da zieht einfach immer was.Klar ist auch,daß wenn ich mich mit "nur mit der Fock" versteuern sollte völlig unproblematisch ist.Früher auf den Charterbooten bin ich immer mit "nur der Rollfock " abgelaufen und das funktionierte immer tadellos.Jetzt ist das anders und ich mache eigentlich den Schnitt meiner Fock dafür verantworlich.Ich bin also bisher immer mit "nur dem Groß" abgelaufen ,obwohl ich es eigentlich lieber mit "nur der Fock machen würde. :wink:


Gruß Heizer!

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Beitrag von Carina » Mittwoch 15. Oktober 2003, 18:19

Moin Moin,
das "mit nur Fock" bei achterlichem Wind, gilt auch bei uns an Bord. :daumen: Bei "nur mit Groß" hätte ich Probleme wegen der Halsengefahr und würde nicht ans Ruder gehen. Da hat der Skipper ein Einsehen, aber er steuert auch lieber mit der Arbeitsfock.
Die Genua hatten wir in diesem Jahr ständig angeschlagen (wegen Flaute ohne Ende), sonst segeln wieder lieber mit der Arbeitsfock, dann müssen wir nicht so früh reffen. Wie ist das bei Euch? Ab wann (Bft.) müsst Ihr reffen?
(Und nun keine Aussagen, ach ja, Frau an Bord und schon muss man reffen :no:)
"CARINA"

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Beitrag von TomM » Mittwoch 15. Oktober 2003, 19:14

Ich war mal so frei und hab den Thread hier in den Segel Talk verschoben. Er passt meines Erachtens besser hier hinein :mrgreen:

Nun aber back to Topic:

Ich kam mir immer wie ein Feigling vor weil ich so spätestens ab vier an ein Reff gedacht habe. Mittlerweile weiß ich, dass die 32er frühzeitig gerefft werden soll. UNDIN wird darüber ungeheuer Luvgierig und ist am Wind nur noch mit Bärenkräften auf Kurs zu halten.

Spätestens ab oberen fünf ist das zweite Reff fällig und wir haben uns eine Dritte Reffreihe kauschen lassen (nur Vorliek und Achterliek) die ich dann eigentlich immer gleich reingezogen habe.

Ansonsten nudel ich mangels Arbeitsfock ewig mit der ausgeleierten Genua durch die Lande, die nach Bedarf eingerollt wird. Meine Erfahrung, ab etwa 25° Lage ans Reffen denken und spätestens bei 30° muß es rein. Darüber leidet der Komfort und so richtig Spass macht es mir dann auch nicht mehr. Iss ja keine Rennziege so ne Vindö :no:
so long -> Tom

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Beitrag von Heizer » Donnerstag 16. Oktober 2003, 10:06

Hoi,

das mit dem frühzeitigem Reffen kann ich nur bestätigen.Spätestens ab 4-5 Bft muß die Genua runter und die Arbeitsfock dran.Danach warte ich ab bis ich gleich das 2.Reff in das Groß binden kann.Das 1.Reff im Groß steht bei uns völlig blöde(ich hasse es) und bringt auch glaube nicht viel.Ein 3.Reff im Groß kann ich mir eigentlich nicht vorstellen,weil es bei uns nach dem 2.Reff nichts mehr wegzubinden gibt!?

Zugegeben,es ist gewöhnungsbedürftig wenn man bei 5-6 schon mit dem 2.Reff im Groß durch die Gegend gurkt.Andere haben da noch Vollzeug drauf.Anfangs habe ich sogar den direkten Blickkontakt zu anderen Skippern vermieden,lieber eine mitreisende Landratte ans Ruder gelassen und mich für "wichtige Navigationsaufgaben" in die Kajüte zurückgezogen.Naja,jetzt sehe ich das cooler.Dafür kann man halt ab jetzt die Pinne mit dem Zeigefinger steuern. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Sport frei,
Gruß Heizer! :wink:

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Beitrag von peppa » Sonntag 19. Oktober 2003, 19:27

Also, ich kann die Gesamttendenz nur unterstützen. Wenn ich unsere 40er nur mit Groß fahre, habe ich immer das Gefühl einer gewissen Manövrierunfähigkeit. Ich habe nur beste Erfahrungen beim Ablaufen unter Vorsegel gemacht. Bezogen sowohl auf das Fahrverhalten wie auf das Handling. Ich hab mir grad eine reffbare Sturmfock bestellt, um auch ab 7Bf jederzeit vorne noch Tuch zu haben.

Auch das frühes Reffen erwünscht ist, kann ich nur bestätigen - es segelt sich dann ja nicht langsamer sondern entspannter. Der Zeitpunkt hängt aber auch vom Zustand der Segel ab.

Grüße von der Elbe

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