Hallo das Vindö-Forum, durch Empfehlung bin ich auf diese Seiten gestossen.
Nun auch gleich eine Bitte: ich habe vor, eine Vindö 50 Baujahr 1982 zu kaufen. Auf was ich muß ich besonders achten? Was ist nicht sofort zu sehen? Für Tipps wäre ich dankbar.
Viele Grüsse Makara
alte Vindö
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- TomM
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Willkommen bei uns Makara viel Spass und viele Informationen hier im Forum.
Alte Vindö :gruebel: eine V 50 von 1982 ist ja fast neu :daumen: .
Außer allgemeinem blabla kann ich zur V 50 nicht soviel sagen, deshalb überlasse ich das Feld mal dem Heinrich, ich deke er wird ne Menge dazu sagen können.
Alte Vindö :gruebel: eine V 50 von 1982 ist ja fast neu :daumen: .
Außer allgemeinem blabla kann ich zur V 50 nicht soviel sagen, deshalb überlasse ich das Feld mal dem Heinrich, ich deke er wird ne Menge dazu sagen können.
so long -> Tom
Wissen ist Macht - Macht nichts
(Heinz Erhardt)
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- Carina
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Hallo und Moin Makara,
erstmal vorab:
Die Vindö 50 ist ein besonders schönes Schiff! :daumen:
Zum Beispiel, unsere „CARINA“ mehr unter: <url=http://carina.meinboot.net/></url>
Aus Erfahrung können wir berichten:
Die Schwachpunkte bei einer Vindö 50:
Holz :
Risse oder schwarze Stellen an der Schiebelukgarage. Dort gibt es sehr oft Undichtigkeiten, siehe auch Forum - Speziell für Vindö -, „ Zwei Probleme mit der gleichen Ursache“
Dann die Übergänge vom Kajütaufbau zur Plicht und Plicht zur Achterkajüte, falls vorhanden. Hier dringt oft Wasser ein, erkennbar an Verfärbungen und schwarzen Stellen.
Fenster:
Nicht richtig abgedichtete Fenster, erkennbar am inneren Fensterrand
Deck:
Undichtes Deck, erkennbar an Feuchtigkeit im Schrank, (Decksdurchbrüche für die Relingsstützen)
Motor:
Ist eine Zweikreiskühlung schon vorhanden? Falls nicht, muss sie evtl. nachgerüstet werden, die Kühlkanäle setzen sich zu!
Abschließend kann ich aber sagen, mit ein wenig Arbeit ist das alles kein Problem. Und Hilfe, :help1: in Form von Tipps, gibt es hier gratis.
Und hoffentlich können wir bald sagen:
Willkommen im Club. :yelclap:
erstmal vorab:
Die Vindö 50 ist ein besonders schönes Schiff! :daumen:
Zum Beispiel, unsere „CARINA“ mehr unter: <url=http://carina.meinboot.net/></url>
Aus Erfahrung können wir berichten:
Die Schwachpunkte bei einer Vindö 50:
Holz :
Risse oder schwarze Stellen an der Schiebelukgarage. Dort gibt es sehr oft Undichtigkeiten, siehe auch Forum - Speziell für Vindö -, „ Zwei Probleme mit der gleichen Ursache“
Dann die Übergänge vom Kajütaufbau zur Plicht und Plicht zur Achterkajüte, falls vorhanden. Hier dringt oft Wasser ein, erkennbar an Verfärbungen und schwarzen Stellen.
Fenster:
Nicht richtig abgedichtete Fenster, erkennbar am inneren Fensterrand
Deck:
Undichtes Deck, erkennbar an Feuchtigkeit im Schrank, (Decksdurchbrüche für die Relingsstützen)
Motor:
Ist eine Zweikreiskühlung schon vorhanden? Falls nicht, muss sie evtl. nachgerüstet werden, die Kühlkanäle setzen sich zu!
Abschließend kann ich aber sagen, mit ein wenig Arbeit ist das alles kein Problem. Und Hilfe, :help1: in Form von Tipps, gibt es hier gratis.
Und hoffentlich können wir bald sagen:
Willkommen im Club. :yelclap:
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Moin Makara,
da ich z. Zt. wenig Gelegenheit habe hier im Forum zu sein (muss dauernd segeln
) hier noch ein paar Hinweise.
Ich lasse mal die ganzen üblichen Hinweise für den Gebrauchtbootkauf weg und beschränke mich auf eher Vindö bzw. V50 spezifische Punkte.
Meine Hinweise erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und beruhen auf Erfahrungen mit meiner eigenen V50 bzw. Schiffen die ich gesehen habe. Zum Teil sind die Hinweise auch einfach angelesen.
Leider geht aus Deinem Thread nicht hervor um welche Version es sich handelt: S, SL, MS, Sloop oder Ketch.
Ich gehe hier mal von der S Version aus. Sollte es sich bei dem Objekt Deiner Begierde um eine andere Version handeln können die Berschreibungen leicht abweichen.
Rumpf: Genaue Untersuchung der kompletten Naht zwischen den beiden Rumpfhälften auf Risse und abgeplatztes Gelcoat. Hier könnte Wasser eindringen und langfristig Schäden verursachen. Sitzt der Bugbeschlag mit Stevenband bündig und sind alle Schrauben vorhanden.
Ruder und Aufhängung: Sitzt der Bronzeschuh an der unteren Kielkante fest und sind alle Schrauben noch vorhanden? Ebenso die Bronzeklammer in der Rudermitte. Die Ruderwelle sollte im Ruderblatt kein übermässiges Spiel haben. Der Ruderkoker sollte nach oben hin dicht sein und das Spiel der Ruderwelle im Lager sollte möglichst gering sein.
Je nach Ruderanlage (Ich habe welche von Wagria, Morse, und Teleflex gesehen) die Bodenbretter in den achteren Backskisten aufnehmen und nachsehen ob die Längsstringer an denen die Wiederlager der Steuerung angebracht sind intakt sind und kein Risse aufweisen. Lässt sich das Ruderrad ohne Klemmer von Voll nach Voll drehen. Wenn nicht, ist die Schnecke im Rudergetriebe verschlissen. Die Cockpitböden öffnen und kurz auf eine Kante stellen. Tritt Wasser aus, sind die Bodendeckel verschlissen und müssen überarbeitet werden. Sind die Stösse und Schäftungen aller Holzoberflächen im Cockpit intakt ? Sind schwarze Stellen zu sehen ? Wassereinbrüche ?
Das komplette Setzbord auf dem Cockpitsüll sollte dicht sein und keine Schäden aufweisen. Wassereinbrüche könnten das formverleimte Cockpitsüll beschädigen. Sind die Kanten und Ecken des Kajütschott cockpitseitig sauber und frei von Wassereinbrüchen ?
Die Schiebelukgarage, das Schiebeluk und auch das original Vorluk sind aus Brettern verleimt und anfällig gegen Witterung (Feuchtigkeit, Uv-Belastung) die Folge sind Risse und gelöste Verleimungen. (Schwer zu reparieren).
Kajütdach, Teakdeck: Fehlen sehr viele Teakproppen, ist das ein Hinweis auf hohen Verschleiss (nur noch wenig Holzsubstanz). Ebenso ein Zeichen für einen starken Verschleiss ist überstehende Dichtmasse in den Decksfugen. Aufgrund des Baujahres vermute ich, dass das Sandwichdeck mit Divinycellschaum gebaut ist. Das Deck sollte harmonisch verlaufen und man sollte im Verlauf der Teakstäben keine Schlangenlinien oder Beulen sehen. Besonders im Bereich der Püttinge und Relingsfüsse sollte man genau nachsehen. Bei den meisten V50 sind die Püttinge ein Kapitel für sich. In aller Regel sind sie einfach durchs Deck geschraubt und mit einem niedlichen Stückchen Blech unterlegt. Zum Teil befinden sich die Verschraubungen ausserhalb der verstärkten Rumpf-Deck-Verbindung. Hier können Wassereinbrüche auf Dauer eine verheerende Wirkung haben.
Kajütaufbau: Sitzen alle Fensterrahmen bündig und sitzen alle Schrauben geraden in ihrer Senkung ? Ist das nicht der Fall, kann das ein Hinweis auf Undichtigkeiten sein. Ist der Übergang zwischen Teakbelag und Kajütrand eben? Wenn nicht, kann das ein Hinweis auf einen abgenutzten Teakbelag sein.
Sind die Stösse an den formverleimten vorderen Rundungen des Kajütaufbau glatt und frei von Wassereinbrüchen?
Kajüte innen: Eine penible Untersuchung aller Decksdurchbrüche (Püttinge, Relingsfüsse, Befestigungen der Vorsegelleitschiene etc.) ist wichtig. Sind alle eingeschraubten oder eingeklebten Bodenauflagen fest ?
Lässt sich die Lokustür klemmfrei öffnen ? Oder ist die Tür möglicherweise von unten bearbeitet ? Das ist ein Hinweis auf eine weiche Maststütze. Das muss saniert werden.
Wie Carina schon beschrieben hat, sollte man die Fenster genau auf Undichtigkeiten untersuchen.
Unterhalb der Fenster läuft eine rinnenförmige Griffmulde. Das achtere Ende am Kajütschott sollte man sich genauer ansehen, denn hier sammelt sich durch eventuel undichte Fenster eingedrungenes Wasser und kann Schäden verursachen.
So im Moment fällt mir nichts weiter ein.
Aber eines muss ich noch los werden. Viele Betreiber von Segelwohnwagen schrecken vielleicht zurück bei solchen Beschreibungen. Aber alle von mir beschriebenen Probleme sind in den Griff zu bekommen und man bekommt für den Aufwand ein einfach in jeder Beziehung tolles Schiff.
Gruss aus Flensburg
Heinrich
da ich z. Zt. wenig Gelegenheit habe hier im Forum zu sein (muss dauernd segeln

Ich lasse mal die ganzen üblichen Hinweise für den Gebrauchtbootkauf weg und beschränke mich auf eher Vindö bzw. V50 spezifische Punkte.
Meine Hinweise erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und beruhen auf Erfahrungen mit meiner eigenen V50 bzw. Schiffen die ich gesehen habe. Zum Teil sind die Hinweise auch einfach angelesen.
Leider geht aus Deinem Thread nicht hervor um welche Version es sich handelt: S, SL, MS, Sloop oder Ketch.
Ich gehe hier mal von der S Version aus. Sollte es sich bei dem Objekt Deiner Begierde um eine andere Version handeln können die Berschreibungen leicht abweichen.
Rumpf: Genaue Untersuchung der kompletten Naht zwischen den beiden Rumpfhälften auf Risse und abgeplatztes Gelcoat. Hier könnte Wasser eindringen und langfristig Schäden verursachen. Sitzt der Bugbeschlag mit Stevenband bündig und sind alle Schrauben vorhanden.
Ruder und Aufhängung: Sitzt der Bronzeschuh an der unteren Kielkante fest und sind alle Schrauben noch vorhanden? Ebenso die Bronzeklammer in der Rudermitte. Die Ruderwelle sollte im Ruderblatt kein übermässiges Spiel haben. Der Ruderkoker sollte nach oben hin dicht sein und das Spiel der Ruderwelle im Lager sollte möglichst gering sein.
Je nach Ruderanlage (Ich habe welche von Wagria, Morse, und Teleflex gesehen) die Bodenbretter in den achteren Backskisten aufnehmen und nachsehen ob die Längsstringer an denen die Wiederlager der Steuerung angebracht sind intakt sind und kein Risse aufweisen. Lässt sich das Ruderrad ohne Klemmer von Voll nach Voll drehen. Wenn nicht, ist die Schnecke im Rudergetriebe verschlissen. Die Cockpitböden öffnen und kurz auf eine Kante stellen. Tritt Wasser aus, sind die Bodendeckel verschlissen und müssen überarbeitet werden. Sind die Stösse und Schäftungen aller Holzoberflächen im Cockpit intakt ? Sind schwarze Stellen zu sehen ? Wassereinbrüche ?
Das komplette Setzbord auf dem Cockpitsüll sollte dicht sein und keine Schäden aufweisen. Wassereinbrüche könnten das formverleimte Cockpitsüll beschädigen. Sind die Kanten und Ecken des Kajütschott cockpitseitig sauber und frei von Wassereinbrüchen ?
Die Schiebelukgarage, das Schiebeluk und auch das original Vorluk sind aus Brettern verleimt und anfällig gegen Witterung (Feuchtigkeit, Uv-Belastung) die Folge sind Risse und gelöste Verleimungen. (Schwer zu reparieren).
Kajütdach, Teakdeck: Fehlen sehr viele Teakproppen, ist das ein Hinweis auf hohen Verschleiss (nur noch wenig Holzsubstanz). Ebenso ein Zeichen für einen starken Verschleiss ist überstehende Dichtmasse in den Decksfugen. Aufgrund des Baujahres vermute ich, dass das Sandwichdeck mit Divinycellschaum gebaut ist. Das Deck sollte harmonisch verlaufen und man sollte im Verlauf der Teakstäben keine Schlangenlinien oder Beulen sehen. Besonders im Bereich der Püttinge und Relingsfüsse sollte man genau nachsehen. Bei den meisten V50 sind die Püttinge ein Kapitel für sich. In aller Regel sind sie einfach durchs Deck geschraubt und mit einem niedlichen Stückchen Blech unterlegt. Zum Teil befinden sich die Verschraubungen ausserhalb der verstärkten Rumpf-Deck-Verbindung. Hier können Wassereinbrüche auf Dauer eine verheerende Wirkung haben.
Kajütaufbau: Sitzen alle Fensterrahmen bündig und sitzen alle Schrauben geraden in ihrer Senkung ? Ist das nicht der Fall, kann das ein Hinweis auf Undichtigkeiten sein. Ist der Übergang zwischen Teakbelag und Kajütrand eben? Wenn nicht, kann das ein Hinweis auf einen abgenutzten Teakbelag sein.
Sind die Stösse an den formverleimten vorderen Rundungen des Kajütaufbau glatt und frei von Wassereinbrüchen?
Kajüte innen: Eine penible Untersuchung aller Decksdurchbrüche (Püttinge, Relingsfüsse, Befestigungen der Vorsegelleitschiene etc.) ist wichtig. Sind alle eingeschraubten oder eingeklebten Bodenauflagen fest ?
Lässt sich die Lokustür klemmfrei öffnen ? Oder ist die Tür möglicherweise von unten bearbeitet ? Das ist ein Hinweis auf eine weiche Maststütze. Das muss saniert werden.
Wie Carina schon beschrieben hat, sollte man die Fenster genau auf Undichtigkeiten untersuchen.
Unterhalb der Fenster läuft eine rinnenförmige Griffmulde. Das achtere Ende am Kajütschott sollte man sich genauer ansehen, denn hier sammelt sich durch eventuel undichte Fenster eingedrungenes Wasser und kann Schäden verursachen.
So im Moment fällt mir nichts weiter ein.
Aber eines muss ich noch los werden. Viele Betreiber von Segelwohnwagen schrecken vielleicht zurück bei solchen Beschreibungen. Aber alle von mir beschriebenen Probleme sind in den Griff zu bekommen und man bekommt für den Aufwand ein einfach in jeder Beziehung tolles Schiff.
Gruss aus Flensburg
Heinrich