Spiel zwischen Welle und Ruderblatt

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windjob
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Spiel zwischen Welle und Ruderblatt

Beitrag von windjob » Donnerstag 31. März 2011, 16:47

Hallo zusammen,

wir haben eine V50 MS Baujahr 76. Zur Zeit sind wir auf dem trockenen und ich habe festgestellt, dass das Ruderblatt oben wo es in den Ruderkocker geht zur Welle etwas Spiel hat. Weiss jemand, wie das Ruderblatt dort mit der Achses verbunden ist. Unten ist auf jeden Fall eine dicke Mutter, die mit einem Splint gesichert ist.

Jeder Rat oder Info ist willkommen.

MuS

Klaus
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Beitrag von vindoede » Donnerstag 31. März 2011, 20:36

Moin,

die Welle hat einen Konus und sitzt damit in der im Ruderblatt einlaminierten Buchse.
Der Kraftschlus wird durch einen Keil hergestellt.
Die Mutter muss angeknallt sein, da sich die Welle sonst im Konus löst und über kurz oder lang den Keil abnutzt.
Auf vielen Vindös ist der ursprüngliche Keil aus Marinemessing gegen einen stählernen ausgetauscht worden.
Das kann auf Dauer die Keilnut schädigen.

Die Ruderwelle hat einen Rezess und davor eine Gewinde für die Mutter.
Durch Abnutzung oder Materialungenauigkeit kann es vorkommen, dass der Rezess bis an den Rand der Hülse tritt und die Mutter am Ende des Gewindes angelangt ist bevor ausreichend Spannung aufgebaut wurde.
Abhilfe ist dann eine bearbeitete Unterlegscheibe die einerseits über das Gewinde passt und andererseits mit ihrem Durchmesser noch in die Buchse im Ruderblatt passt.
So gelöst auf Nautilus - seit Jahren ohne Probleme.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Vielen Dank

Beitrag von windjob » Freitag 1. April 2011, 06:41

Hallo Heinrich,

vielen Dank für die gute Beschreibung. Werde mir dies unter diesem Gesichtspunkt mal genauer anschauen.

MuS

Klaus

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war erfolgreich

Beitrag von windjob » Freitag 1. April 2011, 09:46

Hallo Heinrich,

habe gerade das Ruderblatt angezogen und habe nun kein Spiel mehr. Zum Glück in meinem Fundus eine passende Unterlagscheibe gefunden.

Nochmals vielen Dank.

MuS

Klaus

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Beitrag von harald » Freitag 1. April 2011, 09:55

Das mit der Unterlegscheibe haben wir auch seit 2 Jahren an unserer 30er so gemacht.
Nur die Schraubensicherung nicht vergessen - die alte Lösung hatte weder Sicherungsblech noch Splint noch Federscheibe.
Die Vorstellung mit ratlosem Blick an der Pinne zu stehen während sich das Blatt gerade Richtung Seegrund verabschiedet ist nicht so dolle.
Und nur nochmal kleinlich gemeckert, der Keil stellt einen Formschluss da (Montagehilfe) der Kegel den Kraftschluss. Das Blatt sollte nur kraftschlüssig den Drehmoment von Rad oder Pinne erhalten.

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Beitrag von windjob » Freitag 1. April 2011, 12:08

Hallo Harald,

ganz so einfach geht es bei der V50 nicht. Letztendlich musst Du wieder das Loch für den Splint treffen. Ich habe hier allerdings keinen Splint, sondern Sicherungsdraht verwendet, der bei der Luftwaffe eingesetzt wird. Hat mir ein Freund besorgt. Also gesichert ist das Teil auf jeden Fall.

MuS

Klaus

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Beitrag von vindoede » Donnerstag 7. April 2011, 00:17

Da habe ich in meiner Beschreibung doch glatt die Sicherungsscheibe vergessen. Es handelt sich bei unserer Ruderanlage um eine Sicherungscheibe mit einem Haken in die Keilnut der Ruderhülse.
Die Scheibe wird dann umgebogen und die Mutter ist gesichert.
Mit einer Bohrung in Mutter und Welle und Sicherung durch einen Splint habe ich das an dieser Stelle noch nicht gesehen.
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von TomM » Donnerstag 7. April 2011, 13:28

Doch, doch Heinrich,

die Mutter bei mir hat auch ein Loch - aber wie Du weißt verwende ich das Sicherungsblech.
so long -> Tom

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Beitrag von harald » Donnerstag 7. April 2011, 15:44

Das da mal ein Sicherungsblech gewesen sein könnte erklärt im Nachhinein warum das Ruderblatt bei unserer 30er nicht straff genug gegen den Konus gezogen wurde. Mit einer dickeren Scheibe gings dann.
Mangels Bohrungen habe ich dann auf die "chemische" Lösung gesetzt. Hält bis jetzt auch :gruebel:

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