Decksprobleme
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Decksprobleme
Ein Freund ärgert sich mit seinem Schiff rum, vielleicht kann jemand helfen:
Folgende Situation: mein 27 Jahre altes schwedisches GFK-Segelboot (40 Fuß) hatte ein marodes Teakdeck mit offenen Fugen und mehreren losen Stäben über einem Balsa-Sandwichdeck. Obwohl noch recht viel Material da war habe ich mich gegen eine Überholung entschieden, sondern ließ das Teak im Dezember von einer Werft abreißen. Das war wohl auch eine gute Entscheidung, denn das Teakdeck war miserabel verklebt. Eigentlich nur der äußerste und der innerste Stab waren flächig mit Sika (o.ä.) verklebt. Die Stäbe dazwischen lagen trocken auf dem Gelcoat und hatten an den Schraubenlöchern mal gerade einen Klecks Sika. Man konnte sehr schön sehen, wie das Wasser unter den Stäben herumgeflossen ist. Was für ein Pfusch.
Etwas unschön war auch der Zustand des GFK-Decks, das zum Vorschein kam: viele Haarrisse und schlechte Haftung am Laminat, sodass bei den verklebten Stäben auch gleich große Stücke Gelcoat mit abgerissen worden sind. Das Vordeck war auch mit Teak schon recht weich und zeigte nun viele tiefe Risse, die bis ins Laminat reichen.
Soweit die Vorgeschichte. Eigentlich sollte jetzt mit dem Verlegen des Teaks begonnen werden. Die Werft wollte das Vordeck mit Decksbalken verstärken. Eventuell vorhandene Feuchtigkeit in Laminat und Kern sollte nach Meinung der Werft in den letzten drei Monaten Standzeit aufgetrocknet sein. Eigentlich wollte ich mit dem Vergießen der alten Schraubenlöcher beginnen und das Deck spachteln. Allerdings habe ich vorher noch ein paar Probebohrungen gemacht und festgestellt, dass der Balsakern nicht wirklich trocken ist. Da die Werft sich mit Holzbooten gut auskennt, aber eher seltener an Kunststoffbooten arbeitet, habe ich mir dann eine Gutachter kommen lassen, der nun heute mit seinem Feuchtigkeitsmessgerät an Bord war. Das Laminat ist an fast allen Stellen, auf denen das Teakdeck lag, feucht. Wir haben von unten und oben gemessen und der Schluss liegt nahe, dass der dazwischen liegende Kern auch feucht ist. Wir haben auch zwei Probebohrungen mit einem Lochschneider in dem Bereich des Vordecks gemacht, dass besonders viele Risse aufwies. Der Balsakern ist feucht aber noch unverrottet. Vorschlag des Gutachters: Abhobeln des gesamten Gelcoats des Laufdecks und an den Stellen mit Laminatrissen bis ins gesunde Material, danach wäre auch besser zu erkennen, wie es um den Kern bestellt ist. Dann Austrocknen lassen, dann mit vier Lagen und Epoxiharz auflaminieren und schließlich das Teak mit Epoxy aufkleben. Das Austrocknen würde allerdings lange dauern. Kann das funktionieren? Ich habe Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass das Balsa durch das Laminat trocknet. Andere Ideen?
Gruß
skegjay
Folgende Situation: mein 27 Jahre altes schwedisches GFK-Segelboot (40 Fuß) hatte ein marodes Teakdeck mit offenen Fugen und mehreren losen Stäben über einem Balsa-Sandwichdeck. Obwohl noch recht viel Material da war habe ich mich gegen eine Überholung entschieden, sondern ließ das Teak im Dezember von einer Werft abreißen. Das war wohl auch eine gute Entscheidung, denn das Teakdeck war miserabel verklebt. Eigentlich nur der äußerste und der innerste Stab waren flächig mit Sika (o.ä.) verklebt. Die Stäbe dazwischen lagen trocken auf dem Gelcoat und hatten an den Schraubenlöchern mal gerade einen Klecks Sika. Man konnte sehr schön sehen, wie das Wasser unter den Stäben herumgeflossen ist. Was für ein Pfusch.
Etwas unschön war auch der Zustand des GFK-Decks, das zum Vorschein kam: viele Haarrisse und schlechte Haftung am Laminat, sodass bei den verklebten Stäben auch gleich große Stücke Gelcoat mit abgerissen worden sind. Das Vordeck war auch mit Teak schon recht weich und zeigte nun viele tiefe Risse, die bis ins Laminat reichen.
Soweit die Vorgeschichte. Eigentlich sollte jetzt mit dem Verlegen des Teaks begonnen werden. Die Werft wollte das Vordeck mit Decksbalken verstärken. Eventuell vorhandene Feuchtigkeit in Laminat und Kern sollte nach Meinung der Werft in den letzten drei Monaten Standzeit aufgetrocknet sein. Eigentlich wollte ich mit dem Vergießen der alten Schraubenlöcher beginnen und das Deck spachteln. Allerdings habe ich vorher noch ein paar Probebohrungen gemacht und festgestellt, dass der Balsakern nicht wirklich trocken ist. Da die Werft sich mit Holzbooten gut auskennt, aber eher seltener an Kunststoffbooten arbeitet, habe ich mir dann eine Gutachter kommen lassen, der nun heute mit seinem Feuchtigkeitsmessgerät an Bord war. Das Laminat ist an fast allen Stellen, auf denen das Teakdeck lag, feucht. Wir haben von unten und oben gemessen und der Schluss liegt nahe, dass der dazwischen liegende Kern auch feucht ist. Wir haben auch zwei Probebohrungen mit einem Lochschneider in dem Bereich des Vordecks gemacht, dass besonders viele Risse aufwies. Der Balsakern ist feucht aber noch unverrottet. Vorschlag des Gutachters: Abhobeln des gesamten Gelcoats des Laufdecks und an den Stellen mit Laminatrissen bis ins gesunde Material, danach wäre auch besser zu erkennen, wie es um den Kern bestellt ist. Dann Austrocknen lassen, dann mit vier Lagen und Epoxiharz auflaminieren und schließlich das Teak mit Epoxy aufkleben. Das Austrocknen würde allerdings lange dauern. Kann das funktionieren? Ich habe Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass das Balsa durch das Laminat trocknet. Andere Ideen?
Gruß
skegjay
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- Beiträge: 1127
- Registriert: Mittwoch 5. Februar 2003, 08:04
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Moin,
Laminat und auch der Kern können durchaus durch das Laminat hindurch trockenen. Da sit aber von mehreren Faktoren abhängig.
Im wesentlichen sind das Umgebungstemperatur, Dampfdurchlassigkeit und Zeit.
Ich würde mich von der Segelsaison 2007 verabschieden und folgendermassen vorgehen:
Das gesamte Teakdeck und sämtliche an Deck montierten Beschläge entfernen. (Ist wohl schon passiert)
Die komplette Feinschicht abtragen bis das eigentliche Laminat zu Tage tritt.
Mit der Lochkreissäge ca. 8 40mm grosse Bohrungen pro m² in die obere Gfk-Lage des Sandwich bohren und die ausgebohrten Plaketten entfernen.
Das Schiff sollte gerne den Sommer über bei einer Temperatur >20° trocken gelagert werden.
Im September würde ich abgelöste Partien mit Epoxi ankleben. und das Deck mit mind. 2 Lagen Matte überziehen.
Nach einem Schlussanstrich die Teakstäbe verkleben. Das würde ich ebenfalls mit Epoxi machen.
Die Alternative ist die Radikalkur:
Die gesamte obere Laminatdecke entfernen, den Balsakern komplett ausräumen und Dyvinicell einkleben, zulaminieren und die Teakstäbe aufkleben.
Laminat und auch der Kern können durchaus durch das Laminat hindurch trockenen. Da sit aber von mehreren Faktoren abhängig.
Im wesentlichen sind das Umgebungstemperatur, Dampfdurchlassigkeit und Zeit.
Ich würde mich von der Segelsaison 2007 verabschieden und folgendermassen vorgehen:
Das gesamte Teakdeck und sämtliche an Deck montierten Beschläge entfernen. (Ist wohl schon passiert)
Die komplette Feinschicht abtragen bis das eigentliche Laminat zu Tage tritt.
Mit der Lochkreissäge ca. 8 40mm grosse Bohrungen pro m² in die obere Gfk-Lage des Sandwich bohren und die ausgebohrten Plaketten entfernen.
Das Schiff sollte gerne den Sommer über bei einer Temperatur >20° trocken gelagert werden.
Im September würde ich abgelöste Partien mit Epoxi ankleben. und das Deck mit mind. 2 Lagen Matte überziehen.
Nach einem Schlussanstrich die Teakstäbe verkleben. Das würde ich ebenfalls mit Epoxi machen.
Die Alternative ist die Radikalkur:
Die gesamte obere Laminatdecke entfernen, den Balsakern komplett ausräumen und Dyvinicell einkleben, zulaminieren und die Teakstäbe aufkleben.
Gruss aus Flensburg
Heinrich
Heinrich
Diese Alternative ist sicher der bessere Weg und wahrscheinlich auch die schnellere Lösung.vindoede hat geschrieben:Moin,
...
Die Alternative ist die Radikalkur:
Die gesamte obere Laminatdecke entfernen, den Balsakern komplett ausräumen und Dyvinicell einkleben, zulaminieren und die Teakstäbe aufkleben.
Jogi
SY Lille Ø Vindö 50SL
______/)______/)_____
SY Lille Ø Vindö 50SL
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- Ruderer
- Beiträge: 13
- Registriert: Samstag 2. Juli 2005, 15:49
Hallo Ihr Vindö-Freunde.
bei meiner 40er (Bj75) name3ns "tam-tam" hat die Werft im letzten Winter das Teakdeck auf dem Kajütdach restauriert. Verfugung erneuert, Schrauben tiefer gesetzt, neue Verpfropfungen, Teakleisten abgeschliffen, Mahagonie lackiert. So weit so gut, ist dicht und sieht prima aus
Ab er jetzt habe ich am Laufdeck zwischen Ankerkastendeckel und Doradelüfter weiche Stellen ausgemacht. Gehe davon aus, dass Delamination und Sandwichkern teilweise rott. Wer hat Sanierungserfahrung?. Kann man auch das GFK von unten öffnen, d.h. mit dem Kreislochschneider Löcher ausbohren und dann das verrottete Balsa entfernen danach ersetzen durch Schaumstoff (aus dem Baumarkt?) und wieder zu laminieren?
Tschüss das Bodenseefelchen
bei meiner 40er (Bj75) name3ns "tam-tam" hat die Werft im letzten Winter das Teakdeck auf dem Kajütdach restauriert. Verfugung erneuert, Schrauben tiefer gesetzt, neue Verpfropfungen, Teakleisten abgeschliffen, Mahagonie lackiert. So weit so gut, ist dicht und sieht prima aus
Ab er jetzt habe ich am Laufdeck zwischen Ankerkastendeckel und Doradelüfter weiche Stellen ausgemacht. Gehe davon aus, dass Delamination und Sandwichkern teilweise rott. Wer hat Sanierungserfahrung?. Kann man auch das GFK von unten öffnen, d.h. mit dem Kreislochschneider Löcher ausbohren und dann das verrottete Balsa entfernen danach ersetzen durch Schaumstoff (aus dem Baumarkt?) und wieder zu laminieren?
Tschüss das Bodenseefelchen
Teak auf Bau
Hallo, waren die Stäbe auf dem Aufbau auch geklebt oder nur geschraubt (wie auf den Laufdecks) ? Danke für eine Antwort, Lasse
Vindö 40 (454) "Port Tudy"
Kiel
Kiel
Re: Teak auf Bau
Bei den meisten Vindös sind die Teakholzstäbe trocken aufgeschraubt und dann die Fugen vergossen.Lasse O. hat geschrieben:Hallo, waren die Stäbe auf dem Aufbau auch geklebt oder nur geschraubt (wie auf den Laufdecks) ? Danke für eine Antwort, Lasse
Das betrifft sowohl das Laufdeck, als auch das Kajütdach (Durch eigene Erfahrung bei meiner V50 bestätigt)
Die neuesten sollen allerdings wohl doch verklebt sein (hat man mir erzählt, wer das war weiß ich nicht mehr)
Zuletzt geändert von Jogi am Mittwoch 15. Oktober 2008, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.
Jogi
SY Lille Ø Vindö 50SL
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Moin Skegjay (ist das Dein Name?), hatte bei meiner V 50 ebenfalls beim Entfernen des alten Teak-Laufdecks einen durchnäßten Balsasandwichkern vorgefunden. Vindoede hats schon geschrieben: Obere Lamniatschicht entfernen (nur da nötig wo der Kern naß ist), Balsa ausräumen, Dyvinicell einkleben und neue Laminatschicht aufbringen, an den Relingsstützen gleich neue Verstärkungen mit einbauen. Darauf achten, daß von der oberen Laminatschicht an der Aufbauseite etwas stehenbleibt, wo Du wieder anlaminieren kannst.
Irgendwelche Trocknungsversuche sind m.E. ABMs, da Du z.B. Delaminierungen durchs Trocknen nicht beseitigen kannst.
Viel Erfolg
Mats
Irgendwelche Trocknungsversuche sind m.E. ABMs, da Du z.B. Delaminierungen durchs Trocknen nicht beseitigen kannst.
Viel Erfolg
Mats