Volvo Penta MD 2 B

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docfalo
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Volvo Penta MD 2 B

Beitrag von docfalo » Montag 19. März 2007, 22:18

Hallo zusammen,

sehe gerade, dass der og. Motor (Volvo Penta MD 2 B) offensichtlich häufiger in Vindös verbaut wurde. Bin gerade in Verhandlung über eine HR 31 Monsun mit dem gleichen Motor (Bj. 77). Ehrlich gesagt, ich bin skeptisch und überlege - sollte es denn zum Kauf kommen - den Motor gegen was Jüngeres auszutauschen. 30 Jahre für einen Schiffsdiesel finde ich viel - auch wenn er angeblich "werkstattgepflegt" ist.

Aber vielleicht bin ich ja total auf dem Holzweg. Was meint Ihr? Tauschen oder behalten?

Viele Grüße,
Olaf.

KaiH
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MD2B ersetzen???

Beitrag von KaiH » Dienstag 20. März 2007, 07:48

Hallo docfalo,

sicher sind 30Jahre ein lange Zeit und werkstattgepflegt ist auch keine
Garantie,wir haben denselben Motor auch Bj.77 in einer V32 allerdings mit ca.500Std. sollte er mit ein wenig Pflege auch noch etliche Stunden laufen. Austausch ist immer ein sehr teures und arbeitsaufwendiges Unterfangen,sicher unser Motor ölt am Getriebeausgang etwas und qualmt ein wenig,fast typisch für die alten Volvo,aber er springt sofort an und verbraucht kein Öl.Ersatzteile sind schwierig oder garnicht zu
bekommen also größere Schäden oder Reparaturen laufen langfristig auf
Motortausch hinaus,allerdings sehe ich das bei uns noch lange nicht.

Gruß Kai

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peppa
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Beitrag von peppa » Mittwoch 21. März 2007, 10:17

Moin,

bei uns tut der MD 2B nun fast 34 Jahre seinen Dienst. Ok, vor einigen Jahren musste ein Zylinder ausgetauscht werden, aber er lief vorher problemlos und seither schnurrt das gute Stück wie eine Nähmaschine.

Angesichts der lediglich halbjährlichen Nutzung während der Saison finde ich, dass 30 Jahre kein übermäßig rekordverdächtiger Zeitraum ist. Haben Dieselmotoren nicht ohnehin eine lange Lebenserwartung (angemessene Pflege vorausgesetzt)? Ich werde erst dann über einen Austausch nachdenken, wenn ernsthafte Aussetzer vorliegen und die Reparaturkosten eine Neuanschaffung sinnvoll erscheinen lassen.

Neue Motoren sind natürlich deutlich leiser, wenig Vibrationen etc. – hier entscheidet wohl das Budget und der eigene individuelle Anspruch, wann der Aufwand im Verhältnis zum erzielten Ergebnis gerechtfertigt ist.

Angesichts der Vernetzung von Bootseignern (z.B. hier in diesem Forum) gibt es m.E. übrigens immer ganz gute Chancen zu erfahren, wie und wo Ersatzteile zu beschaffen sind
Grüße aus Hamburg
Andreas

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Beitrag von TomM » Mittwoch 21. März 2007, 12:53

Moin,

genau so ist es peppa - ich hab mal seinerzeit den MD7B gegen einen 2020 getauscht - ist zwar ein liebes Maschinchen, aber der "alte" hätte durchaus überholt werden können. Damals wußte ich noch nicht wo es Ersatzteile gibt.

Diesel stehen sich übrigens kaputt - ein 30 Jahre alter Motor mit 500 Stunden ist, wenn, dann niedergestanden. Wenn die Dinger öft laufen verzeihen sie vieles - bis hin zu niedrigen Ölständen und "vergessener" Wartung. Wobei die Wartung eh i.d.R. nur der Ölwechsel, Anodenwechsel und Impellerwechsel ist.
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Beitrag von Jogi » Mittwoch 21. März 2007, 21:36

Moin,
Ersatzteile gibts doch hier
Nebenbei gesagt bekomme ich daher auch den Neuen glaube ich recht günstig.
Jogi

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Beitrag von docfalo » Freitag 11. Mai 2007, 09:24

Hallo zusammen,

vielen Dank für die aussagekräftigen Antworten. Wir haben uns daraufhin entschieden, den Motor erst mal zu behalten (BTW: das bedeutet natürlich auch, dass wir das Schiff gekauft haben: http://wearesailing.net/eigner.html :-) )

Bei der Bootsübernahme hat sich im übrigen herausgestellt, dass es ein MD11C ist, kein MD2B ... aber soweit ich das als ziemlicher Laie beurteilen kann, sind diese beiden Motoren sich sehr ähnlich.

Jedenfalls - lange Rede, kurzer Sinn - bis jetzt läuft das Ding rund und reibungslos. Qualmt ein bisschen, ist aber nicht dramatisch.

Viele Grüße aus Wuppertal.
Olaf.

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Beitrag von Th.Hanke » Samstag 17. November 2007, 15:06

Hallo,

habe in meiner Mistral auch einen Volvo MD 2 B. Obwohl er in diesem Jahr einen " Wasserschlag " durch einen zu hoch montierten Wassersammler bekommen hat und wir lange brauchten, die Ursache zu ergründen, läuft er noch immer einwandfrei. Was mich jedoch von Anfang an etwas irretiert hat, ist der geringe Kühlwasserdurchsatz gegenüber " modernen " Motoren. Auch lässt sich die Ursache für " weißen Rauch "( kein neuer Papst) leider nicht ergründen. Die Kühlwassertemperatur ist mit ca. 60 Grad im grünen Bereich. Der Oelverbrauch ist gleich null und das Anspringverhalten O.K. Nur wenn er länger gestanden ist, dauert es ein paar Umdrehungen länger. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen oder Ratschläge für mich.

Grüße aus Berlin

Thomas
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Beitrag von vindoede » Sonntag 18. November 2007, 10:11

Moin,

hat Dein 2B ein Ein- oder Zweikreissystem ? (Es gab Zweikreissysteme zum nachrüsten)

Mehr Umdrehungen bei Kaltstart sind normal.

Die Pumpleistung der Kühlwasserpumpe ist geringer als bei modernen Motoren.

Dem weissen Rauch würde ich mal auf den Grund gehen. Möglicherweisse ist die Kühlwasserdusche durchgegammelt. (Zusammenführung von Kühlwasser und Abgasen)
Gruss aus Flensburg
Heinrich

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Beitrag von Th.Hanke » Sonntag 18. November 2007, 10:39

Moin Heinrich,

habe nur eine Einkreiskühlung mit nachgerüstetem Seewasserfilter. Der alte Wassersammler befand sich direkt am Auslaßtrakt des Motors angeflanscht und wurde von uns wegen der schlechten Zugänglichkeit zum Impeller, Wendegetriebe usw. entfernt. An gleicher Stelle wurde ein doppelwandiger V4A Krümmer mit entsprechendem Anschluß für die Kühlwassereinleitung montiert ( Sonderanfertigung ) . Der alte Guß-Wassersammler mit mir unbekanntem Innenleben ( Wasserdusche?) wurde entsorgt. Der neue Wassersammler wurde vom " Mechaniker in Stettin " leider viel zu hoch in der Achterpiek montiert und mit einem langen Abgaschlauch angeschlossen. Dadurch lief bei abgestelltem Motor und entsprechender Lage Seewasser in die Brennräume zurück. Das wurde aber alles wieder geändert. Der weiße Rauch begleitet mich allerdings bereits seit Schiffsübernahme im Isselmeer und ellenlanger Überführung über die Kanäle via Berlin zur Ostsee. Bei einer defekten Kopfdichtung oder einem Riss im Motorblock, wie von uns als vermeindliche Ursache angedacht, wäre garantiert schon ein kapitaler Schaden entstanden. Habe auch kein Wasser im Öl und die Temperatur ist auch nicht zu hoch. Also vielleicht für einen über 30 Jahre alten Motor alles völlig normal?

Gruß Thomas
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Beitrag von TomM » Sonntag 18. November 2007, 15:17

Th.Hanke hat geschrieben: ...
auch einen Volvo MD 2 B. Obwohl er in diesem Jahr einen " Wasserschlag " durch einen zu hoch montierten Wassersammler bekommen hat und wir lange brauchten, die Ursache zu ergründen, läuft er noch immer einwandfrei.
...
Moin,

wie jetzt, Wasserschlag und nicht defekt :gruebel: . Ich hab immer gedacht, dass wenigstens das Pleuel danach hingerichtet ist und/oder die Lager im Jenseits sind.

Oder hast Du es so gemerkt, dass er beim Anlassen nicht mehr drehte? und einfach "nur Glück" gehabt, dass das Wasser im Stillstand reinkam und die Maschine nicht mehr ansprang.

Frag mal Heinrich, der hat "Wasserschlagerfahrung" - leider.
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Beitrag von Th.Hanke » Sonntag 18. November 2007, 15:58

Hallo,

gemerkt habe ich das Ganze natürlich im ungünstigsten Moment. Bei einer nächtlichen Ansteuerung in der Having kurz vor meinem Heimathafen ging beim Starten ein Ruck durch das ganze Schiff und dann kehrte Ruhe ein. Ich dachte erst, der Motor ist von seinen Fundamenten gesprungen. Also beigedreht und versucht das Schwungrad mit der Kurbel durch zu drehen. Das ging über den OT auch ziemlich schwer und nur mit ordentlich Anlauf. Dann noch ein paarmal mit gezogenen Dekohebeln von Hand durchgedreht und mit dem E-Starter ist er sofort wieder angesprungen. Nur von Hand habe ich mich nicht getraut, da die Aufnahme der Kurbel stark angerostet war. Wer weiß was dann mit der Kurbel passiert wäre ?!

Anderntags im Hafen dann die Ventildeckel ab, Ventilspiel und Stößelstangen kontrolliert - alles in Ordnung. Die Kompression wurde später auch gemessen und als fast neuwertig erkannt. Wasser im Oel konnte auch nicht festgestellt werden. Trotzdem einen Oelwechsel durchgeführt. Habe also großes Glück gehabt, daß der Motor im Moment des Anlassens kurz vor OT gestanden ist und somit kein großer Anlauf bis zur Kompression vorhanden war. Sonst wäre bestimmt ein neuer Motor fällig gewesen. Zum Schluß habe ich noch die Kurbelaufnahme entrostet und gefettet. Man weiß ja nie!

Gruß Thomas
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Beitrag von TomM » Sonntag 18. November 2007, 17:06

Moin,

da hatteste aber wohl wirklich ungefähr 10.000 Engel um Dich rumfliegen. :elch:
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Beitrag von Th.Hanke » Sonntag 18. November 2007, 17:20

Moin,

das kann man wohl sagen. Zumal das Problem schon zweimal vorher aufgetreten ist, wir aber die Ursache nicht ergründen konnten. Damals sprang er nach mehrfachen Versuchen einfach wieder an und hat das Wasser mit dem E-Starter herausgedrückt bekommen. Kommt ja keiner darauf, daß ein "gestandener" Mechaniker solch einen kapitalen Fehler begeht. Das spricht nun aber alles für den Verleib des geliebten Jockels bis zum endgültigen Ableben. Hatte anfangs wegen des Qualmens mit einer neuen Maschine geliebäugelt. Die hätte diese Roßkur jedoch bestimmt nicht ausgehalten.

Gruß Thomas
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Beitrag von TomM » Sonntag 18. November 2007, 17:41

Moin,

und ich Depp hab meinen MD7b wegen ein wenig schwarzem Qualm getauscht :eyes: .

Na ja sooooo schlimm ist's auch wieder nicht, der 2020 brummt fein und lässt sich in der Vindö gut manövrieren. Hat ja auch schon wieder 10 Jahre auf dem Buckel :smhair: .
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Beitrag von Th.Hanke » Montag 19. November 2007, 19:03

Moin,

der MD 2020 ist doch ein Dreizylinder mit ziemlich hoher Leistung, oder ?
Ihr habt bei Euren Vindös doch auch einen Propellerbrunnen, der die max. Größe des Propellers und somit das optimale Verhältnis von Drehzahl, Steigung und benötigter Leistung des Antriebs vorgibt.
Ein "Propeller-Papst" aus Köln hat mir Anfang der Saison für meine Mistral einen 14 " Dreiflügelpropeller empfohlen, da der z.Zt. montierte 15 " Zweiflügler zu groß bemessen ist und beträchtliche Verwirbelungen und damit verbundene Vibrationen im Schiff verursacht. Er behauptet, daß die Leistung des Motors in Relation zur maximal zu verwendenden Propellergröße berechnet werden sollte, damit bei Marschfahrt das günstigste Drehmoment ( i.d.R.bei 2/3 der Nenndrehzahl) ansteht. Bei meinem Schiff mit ca. 6,5 Tonnen Verdrängung muß demnach ein Zweizylinder mit ca. 18 PS bei Verwendung eines 3-Flügel-Propellers 14 " ausreichend sein, da mehr Platz nicht zur Verfügung steht. Vermeindlich benötigte Mehrleistung verursacht nur mehr Vibrationen und keine höhere Fahrt. Bislang dachte ich immer, bei einem Neukauf des Motors aus Sicherheitsgründen lieber eine Nummer größer zu wählen, da die Dinger ja auch wesentlich leichter als früher sind. Liege ich demnach total falsch??
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